Speyer – Bei der Erstellung eines Lärmaktionsplans hat die Stadt Speyer zum wiederholten Male das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) auf die hohe Betroffenheit von Speyerer Bürgern durch Schienenverkehrslärm und auf konkrete Lärmbrennpunkte hingewiesen.
Das teilte die Stadtverwaltung mit. „Weder inhaltlich noch formal wurde die Stellungnahme, die die Stadt Speyer in der ersten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung abgegeben hatte, berücksichtigt“, so die Beigeordnete Stefanie Seiler. Auch sei der Prioritätenliste des EBA für die Durchführung von Lärmminderungsmaßnahmen nicht zu entnehmen, wann im Bereich der Stadt mit Lärmminderungsmaßnahmen gerechnet werden könne.
Die Stadtverwaltung hatte im Sommer 2017 mit Unterstützung eines Fachbüros (GSB GbR, Prof. Dr. Kerstin Giering) die Lärmkartierung für das Stadtgebiet kritisch auf Plausibilität überprüft und auf entsprechende Defizite hingewiesen.
Von Schienenlärm besonders betroffen sind beispielsweise die Anwohner der Iggelheimer Straße, Waldstraße, Hirsch- und Hasenstraße, aber auch Storchenpark, Obere Langgasse und die Schützenstraße zählen zu den Schienenlärm-Brennpunkten.
Als aktive Maßnahmen der Lärmbekämpfung benennt die Stadt in ihrer aktuellen Stellungnahme unter andererm Lärmschutzwände im innerstädtischen Bereich, Reduzierung der Durchfahrtgeschwindigkeit im bewohnten Bereich und Einbau von Schienenstegdämpfern.
Seien aktive Lärmschutzmaßnahmen nicht möglich, solle ergänzend auf passive Schallschutzmaßnahmen abgestellt werden, so die städtische Stellungnahme.
Zudem habe die Stadt das EBA darüber informiert, welche schienennahen Flächen in Zukunft als Wohngebiete entwickelt werden sollen, um frühzeitig auf mögliche künftige Konflikte hinzuweisen, so Seiler.
Information:
Mit der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Erstellung eines Lärmaktionsplans für die Haupteisenbahnstrecken mit einem Verkehrsaufkommen von über 30.000 Zügen pro Jahr hatten Bürger, Lärmschutzvereinigungen, Kommunen sowie weitere Einrichtungen, die von Schienenlärm betroffen sind, die Möglichkeit, auf Lärmprobleme aufmerksam zu machen und Stellungnahmen einzureichen.
Momentan läuft die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung.
Das Eisenbahn-Bundesamt beginnt nun mit der Auswertung der Befragung, die Ergebnisse sollen Mitte 2018 veröffentlicht werden.
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