Schaidt – Ab 1. Juni droht in Schaidt die Schließung der einzigen Postfiliale. Das Elektrofachgeschäft, in der die Postfiliale integriert ist, will die Filiale nicht mehr weiterführen. Auch Nachbargemeinden des „Viehstrichs“ wären davon betroffen.
Die Schaidter wollen ihre Postfiliale natürlich behalten. Die Deutsche Post AG (DPAG) hingegen will unter diesem Umständen keine Filiale mehr betreiben und argumentiert, dass es zu wenig Einwohner mit Erstwohnsitz in Schaidt gibt. Die Vorgabe wären 2.000 Einwohner mit Erstwohnsitz. 1999 wurde in der „Post-Universaldienstleistungsverordnung“ festgelegt, dass in allen Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern mindestens eine stationäre Einrichtung vorhanden sein muss. Schaidt hat rund 60 Einwohner zu wenig.
Ein Gespräch zwischen Ortsvorsteher Kurt Geörger und dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Herbert Hauck mit einem Vertreter der DPAG haben nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Die DPAG verharre auf dem Argument mit den 2.000 Erstwohnsitz-Einwohner, teilte der SPD-Stadtverband Wörth mit: „Dabei werden die umliegenden Gemeinden und deren Einwohner, die ebenfalls über keine Postfiliale verfügen (Freckenfeld, Vollmersweiler, Niederotterbach, Steinfeld, Kapsweyer, Schweighofen, Dierbach), nicht berücksichtigt.“
Auch die Verwaltung setzte sich für den Erhalt der Postfiliale ein. Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche und Ortsvorsteher Geörger versuchen derzeit alle Möglichkeiten für einen Erhalt der Filiale auszuloten und zu nutzen.
Das Thema wurde auch vom Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler (SPD) aufgegriffen. Im Nachgang zu seinem Ortsrundgang am 17. März hat sich Hitschler direkt eingeschaltet. In einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG, Dr. Frank Appel, bittet er nachdrücklich darum, die Schließung noch einmal zu überdenken.
„Die Poststelle versorgt nicht nur Schaidt selbst mit allen wichtigen Postdienstleistungen. Für die Nachbarorte Vollmersweiler, Freckenfeld und Steinfeld ist sie auch eine wichtige und zum Teil die einzige Anlaufstelle.“ Eine Schließung würde sowohl den Interessen der Bürger als auch denen des Unternehmens zuwiderlaufen, so Hitschler in seinem Schreiben.
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