Landau. „Wir brauchen keine gut gemeinten aber wirkungslosen Ratschläge, wir brauchen konkrete Schritte zur Problembewältigung“, so reagierten CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Lerch und sein Fraktionskollege Ralf Eggers auf die Vorlage des jüngsten Saatkrähenkonzeptes für Landau.
Die Vorschläge in diesem Konzept sind in erster Linie auf eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und verstärkte Akzeptanzmaßnahmen gerichtet, wie etwa das Aufstellen von Infotafeln, das Verteilen von Infoblättern oder die Entwicklung einer Web-Seite.
Auch wird konkret empfohlen, dass man durch Exkursionen und das Anlegen eines Krähenpfades eine stärkere Akzeptanz der Bevölkerung erreichen würde.
„Für die leidgeprüften Anwohner und die Kinder der betroffenen Schulen müssen diese Vorschläge wie Hohn klingen, empfehlen sie doch, sich auf das Problem einzustellen, anstatt das Problem zu lösen“, so Lerch und Eggers.
Besonders bedenklich werde es, wenn als konkrete Maßnahmen empfohlen werde, dass die Kinder der Pestalozzischule und des OHG doch künftig ihre Pausenbrote „im Idealfall im Gebäude essen sollten“ und dem Lärm der Saatkrähen am besten mit geschlossenen Fenstern entgehen könnten.
Hierfür wäre dann „gegebenenfalls eine Klimaanlage zu installieren“.
„Letztendlich wird noch ernsthaft das Absperren bestimmter Bereiche des Pausenhofes bzw. „die Überdachung/Überspannung von Hofplätzen“ vorgeschlagen“, so Lerch.
Bei solchen Vorschlägen stelle sich die Frage, „ob die ungestörten Brutplätze der Saatkrähen eine höhere Priorität haben, als das Wohl der Bürger und die Gesundheit der Kinder.“
Nach Ansicht der CDU-Vertreter gab es sicherlich früher gute Gründe um die Saatkrähen unter Schutz zu stellen. Ob das heute noch so sei, bezweifelt die CDU-Fraktion.
„In den fünf untersuchten Schwerpunkten, drei Schulen sowie in Goethe- und Ostpark konnte bei den durchgeführten Zählungen in den letzten sieben Jahren eine Zunahme von 29 auf 430 Nester, also eine Steigerung um über eintausend Prozent registriert werden. Wir mögen uns gar nicht vorstellen, was passiert, wenn sich diese Entwicklung verstetigt“ so Eggers.
Laut Lerch sei der CDU durchaus bewusst, dass es hierzu den „einfachen Schalter“ nicht gibt, durch dessen Umlegen das Problem zu lösen wäre.
Aber es sei an der Zeit, dass konkrete Schritte in die Wege geleitet werden. Die CDU-Fraktion bestärkt deshalb die Absicht der Verwaltung, insbesondere in den Höfen von Pestalozzischule und OHG, die dieses Jahr 170 Nester zählten, für kurzfristige Entlastung zu sorgen.
„So sollte durch Baumschneiden und adäquate Vergrämungsmaßnahmen für eine erste und baldige Entlastung gesorgt werden. Da es sich hierbei von einer Gefahr für die öffentliche Gesundheit ausgegangen werden kann, dürfte auch eine evtl. erforderliche Zustimmung der Aufsichtsbehörde nicht scheitern“, so Eggers.
„Wir sehen aber auch, dass das Problem an der Wurzel angegangen werden muss“, ergänzt Fraktionschef Lerch.
Deshalb wird die CDU-Fraktion einen Antrag in den Stadtrat einbringen, mit dem die Landesregierung aufgefordert wird, eine Gesetzesinitiative zu ergreifen, die das Ziel hat wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Saatkrähen in den Innenstädten zu ermöglichen.
„Die massive Zunahme dieser Vögel rechtfertigt eine solche Vorstoß zum Schutz unserer Kinder auf den Schulhöfen und zum Erhalt der Gesundheit der Landauer Bürger“, so abschließend Eggers und Lerch. (red)
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Ich formuliere mal vorsichtig.
Wenn die Saatkrähen solche Probleme in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft machen würden, würde die Landesregierung anders reagieren…
Wenn man das Problem an der Wurzel angehen will, muss man mit „Kanonen auf de Saatkrähen Schießen“. Zum Abschuss frei geben. Aber dagegen gehen Leute auf die Straße, die keine Krähen im Garten haben.
Durch Baumschneiden und adäquate Vergrämungsmaßnahmen wird es KEIN langfristigen Erfolg geben.
„Die Viecher sin schlau un zäh“.
Landau ist halt eine schöne Stadt.
Auch als Vegetarier darf ich Google nach der Essbarkeit von Krähen fragen. Ergebnis:
„Im Ofen gebratene Krähe mit Kräutern – Hubertus-Fieldsports
Die im Ofen gebratene Krähe ist eine köstliche Alternative zum Grillhähnchen. Verwerten Sie ihr erlegtes Flugwild doch einmal auf diese Art und Weise. Sie werden sehen, es wird sich lohnen.“
Na dann …