Jockgrim – Ein Heimspiel hatte Prof. Dr. Ingo Kennerknecht bei seinem Vortrag über „Jockgrim, von den ersten Siedlern bis zum Keltendorf.“
Der gebürtige Germersheimer ist mit einer Jockgrimerin verheiratet und arbeitet als Humangenetiker an der Universität Münster. Die Idee zu einem Vortrag über die mutmaßlichen Ursprünge Jockgrims wuchs durch Funde und Beobachtungen, denen Kennerknecht zumeist im Urlaub begegnete und durch wissenschaftliches Herangehen miteinander verbinden konnte.
Der Abend eröffnete eine Reihe von verschiedensten Geschichtsvorträgen, die die Arbeitsgemeinschaft Geschichte in Person von Konrad Ochsenreither und Walter Niedermeyr organisiert hat. Die Resonanz war überwältigend: Das Ziegeleimuseum war hervorragend besucht, das Interesse der Zuhörer groß.
Kennerknechts kurzweiliger und reich bebilderter Vortrag erklärte eindrucksvoll die Theorie, dass am Standort des heutigen Jockgrims schon vor „zig“ Jahrtausenden Menschen unterwegs waren. Die örtlichen Bedingungen und Lage sowie der möglicherweise keltische Ursprung des Ortsnames weisen darauf hin.
Der Referent wusste mit seiner Begeisterung für die Epoche vor bis zu 40.000 Jahren anzustecken. Am liebsten würde er, so Kennerknecht scherzhaft, im Hinterstädtel im wörtlichen Sinne tiefergehende Untersuchungen anstellen, etwa einen Quader von mehreren Metern Kantenlänge komplett ausgraben und untersuchen.
Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann lehnte diesen Vorschlag rundweg ab; auch wenn dadurch möglicherweise zu beweisen wäre, dass Jockgrim älter sei als Rheinzabern, wie Zuhörer bemerkten. Bei aller Kurzweil und humorvollen Vortragselementen blieb den Zuhörern eine ernstzunehmende Theorie über ihren Heimatort im Bewusstsein – ein rundum gelungener Einstieg in die Geschichtsvorträge 2015. (red)
Diesen Artikel drucken