Landau. Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich für das neue Laborgebäude der Natur- und Umweltwissenschaften auf dem Landauer Universitätscampus stand für den 4. Oktober das Richtfest im Kalender.
Finanz- und Bauministerin Ahnen, Wissenschaftsminister Prof. Wolf und Universitätspräsident Prof. Heiligenthal feierten gemeinsam mit Baubeteiligten und Vertretern aus Forschung und Lehre. Läuft weiter alles nach Plan, können zum Sommersemester 2018 rund 70 hochmoderne Labore in Betrieb gehen. Das Land investiert 17,6 Mio. Euro in Ausbau und Modernisierung des Fachbereichs, der das wissenschaftliche Profil der Universität Koblenz-Landau maßgeblich prägt.
Landau – Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen hob die große Bedeutung des neuen Laborge-
bäudes für die Universität Koblenz-Landau hervor. „Den Fachbereichen der Natur- und Umwelt-
wissenschaften werden bald hochwertig ausgestattete Labore für die Forschung und Lehre zur
Verfügung stehen.
Mit dem neuen Gebäude wird ein weiterer Schritt zur räumlichen Konzentration der Universität getan, hin zu einem ‚Campus der kurzen Wege‘. Nach seiner Fertigstellung wird das Gebäude nicht nur funktionellen Anforderungen gerecht werden. Mit seiner Investition leistet das Land auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Identifikation und der Attraktivität des Campus Landau.“
Der Rohbau mit seinen vier hoch aufragenden Stockwerken und einer Länge von 45 Metern
lässt die künftigen Möglichkeiten schon erkennen. Auf einer Hauptmietfläche von 1999 Quad-
ratmetern entstehen rund 70 Einzellabore.
Die Auswertebereiche werden mit Glaswänden abgetrennt, so dass Tageslicht tief ins Gebäudeinnere dringen kann. In dem interdisziplinären Institut für Natur- und Umweltwissenschaften wird analytisch und experimentell mit umweltchemischen, physikalischen und biologischen Methoden geforscht. Rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen schwerpunktmäßig globale Umweltveränderungen und die menschlichen Einflüsse auf Ökosysteme.
„Die heutige Veranstaltung zeigt erneut, wie ernst die Landesregierung ihre Schwerpunktset-
zung im Bereich Bildung und Wissenschaft nimmt“, sagte Wissenschaftsminister Professor Dr.
Konrad Wolf. „Davon profitiert die Wissenschafts- und Hochschullandschaft Rheinland-Pfalz,
davon profitiert in besonderem Maße aber auch die Universität Koblenz-Landau. Das Institut für
Umweltwissenschaften war eines der ersten seiner Art in Deutschland und zählt heute mit 120 Wissenschaftlern zu den größten der Republik“, so Wolf.
„Mit dem neuen Laborgebäude werden sich die Rahmenbedingungen für die Natur- und Um-
weltwissenschaften an der Universität Koblenz-Landau signifikant verbessern. Die künftig erwei-
terte räumliche und labortechnische Ausstattung wird dazu beitragen, dass nachhaltig herausra-
gende Forschung und universitäre Lehre auf hohem Niveau geleistet werden kann“, erklärte
Universitätspräsident Professor Dr. Roman Heiligenthal.
Auch baulich ist das Projekt anspruchsvoll. Der relativ lockere Baugrund musste zunächst mit
speziellen Gründungsverfahren verdichtet werden, bevor die Bodenplatte aus Beton gegossen
werden konnte. Sie ist mit 80 Zentimetern besonders dick und ermöglicht dadurch schwingungs-
freie Messungen in den Laboren. Trotz der aufwändigen Verfahren steht der voll unterkellerte
Rohbau nach zwölf Monaten fertig da. Ein Gerüst umgibt ihn als Sicherung während der laufen-
den Dacharbeiten und als Arbeitsplattform für den bevorstehenden Einbau der Fenster.
Der Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), Holger Bas-
ten, sagte: „Ich danke allen Fachleuten für die hervorragende Arbeit. Ich bin zuversichtlich, dass
die weiteren Arbeitsschritte ebenso reibungslos erfolgen werden.“
Er wies auch auf die positiven Effekte für die regionale Bauwirtschaft hin. Mit der Ausführung des Neubaus sind bisher 19 Unternehmen beauftragt, davon haben 18 ihren Sitz im Umkreis von 150 Kilometern. „Insgesamt kommen bisher zwölf Auftragnehmer aus Rheinland-Pfalz: sechs Planungsbüros und sechs Bauunternehmen“, so Basten.
Eine weitere Besonderheit des Projekts sind die hohen Anforderungen an die Klimakonstanten
von Licht, Luft, Luftfeuchtigkeit und Temperatur in den Laboren, für deren Ausstattung ebenfalls
der Landesbetrieb LBB verantwortlich ist.
Die zentrale Technik wird in einem zurückgesetzten Staffelgeschoss auf dem Dach untergebracht. Die Fassade wird als 24 Zentimeter dickes Wärmedämmverbundsystem ausgeführt und anschließend hell verputzt. Außen-Jalousien werden für den sommerlichen Wärmeschutz sorgen. Alle Flachdächer werden begrünt. (LBB)
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