RLP/Germersheim – Einmal jährlich gibt es europaweit die Aktion „RhineCleanUp“. Freiwillige Helfer reinigen die Flussufer und fischen Müll aus dem Gewässer.
Auch in Germersheim als Rheinanliegerstadt war man fleißig dabei: Rund 200 Helfer beteiligten sich an der Aktion, allen voran Bürgermeister Marcus Schaile (CDU), der Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler und Schailes Stellvertreter Sascha Hofmann.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr, die mit ihrer Jugendabteilung, den „Bambini“ und einer stattlichen Anzahl Freiwilliger das Gebiet um den Schwanenweiher, nebst Wasserfläche durchkämmten, nahmen auch die Bundeswehr, die Polizei sowie viele Germersheimer und Sondernheimer Vereine an der ehrenamtlichen Reinigungsaktion teil.
„Ich bin froh, dass wir wieder so viele Freiwillige aktivieren konnten und freue mich, dass insbesondere unsere Vereine, trotz des gerade beendeten, kräftezehrenden Straßenfestes so viele Vereinsmitglieder aktiveren konnten“, so Bürgermeister Marcus Schaile.
Die insgesamt gut 300 Freiwilligen, darunter viele Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofs und der Stadtverwaltung, sammelten nicht nur jede Menge Kleinmüll, Plastik und Verpackungsreste, sondern auch wieder illegal entsorgte Autoreifen, Möbel, Haushaltsmüll und einige Fahrräder und Einkaufswagen, die teilweise in den Seen, im Rhein bzw. in der Queich versenkt worden waren.
Vom Gänskopf in Sondernheim über die Baggerseen in Sondernheim und Germersheim, am Bornpfuhl ebenso wie entlang der Queich und am Rhein waren die eifrigen Helferinnen und Helfer den gesamten Vormittag unterwegs und durchkämmten selbst schwerzugängliche Stellen und Gebüsche auf der Jagd nach Unrat und achtlos weggeworfenem Müll.
Am Ende der Aktion konnte der Städtische Betriebshof eine gut gefüllte Abfallmulde zur fachgerechten Entsorgung abfahren. Anschließend waren die fleißigen Helfer zu einem kräftigenden Imbiss eingeladen.
„Mein Dank geht an Frank Ohmer von der Stadt Germersheim, der diesen Umwelttag organisiert hat, und an alle, die sich mit uns gemeinsam für eine schöne und saubere Stadt engagieren und diesen Umwelttag zu einem großen Erfolg gemacht haben,“ so der sichtlich zufriedene Bürgermeister am Ende der gelungenen Reinigungsaktion.
Mikroplastik großes Problem
Sorgen macht vor allem Mikroplastik, das mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Es bleibt in den Gewässern. Rheinland-Pfalz hatte zusammen mit Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die Binnengewässer auf Mikroplastik in Süd- und Westdeutschland untersucht. Ergebnis: Mikropartikel aus Kunststoff wurden in unterschiedlichen Konzentrationen nachgewiesen. In Rheinland-Pfalz betraf das vor allem Rhein und Mosel, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne), Schirmherrin der Aktion.
„Mikroorganismen sind nicht in der Lage, den Kunststoff zu zersetzen, warnt Höfken. „Zwar werden die Plastikteile immer kleiner, aber ganz abgebaut werden sie nie. Die Plastikteile und das Mikroplastik schwimmen also weiter im Wasser, lagern sich in Sedimenten ab und belasten Tiere, Pflanzen und die Gesundheit der Menschen. Müll, der an Flussufern oder in den Städten und Gemeinden achtlos weggeworfen wird, muss zudem mühsam und für viel Geld von den Stadtreinigungen aufgesammelt und entsorgt werden.“ (cli/red)
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