Rheinzabern – Der traditionelle Seniorennachmittag der Gemeinde Rheinzabern am 3. Adventsonntag verzeichnete wieder regen Besuch, der sich über ein richtig schönes Programm erfreuen konnte.
Ortsbürgermeister Gerhard Beil begrüßte unter den Gästen den 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Karl Dieter Wünstel, Pfarrer Roland Hund, Kulturattaché Philipp Schmitt, 2. Beigeordneten Roland Milz sowie die Vorsitzenden von VdK und Seniorenclub, Frau Gisela Werling bzw. das Ehepaar Karin und Kurt Oeßwein.
Gerhard Beil betonte die Bedeutung der Senioren für eine humane Gesellschaft und für eine liebenswürdige Gemeinde.
Er zitierte den Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg, der vor rund 250 Jahren geäußert haben soll: „Der Mensch ist der größten Werke alsdann fähig, wenn seine Geisteskräfte schon wieder abnehmen“.
Wir wären schlecht beraten, so der Ortsbürgermeister, dies zu missachten, Menschen aufs Abstellgleis zu schieben und nur dem Jugendwahn zu frönen, der schon die absurdesten Dinge hervorgebracht hat.
Natürlich ging Beil auch auf das Flüchtlingsproblem ein, erinnerte aber an die Jugendzeit der heutigen Senioren, wo unter viel schwierigeren Bedingungen Flüchtlinge aufgenommen und integriert wurden.
In diesem Zusammenhang begrüßte der Ortsbürgermeister auf Polnisch und Litauisch auch einige häusliche Pflegekräfte im Saal. Mit einem kleinen, süßen Präsent bedankte sich Gerhard Beil für die Liebesdienste an unseren pflegebedürftigen Menschen.
Nicht zuletzt ermutigte der Ortsbürgermeister die Gäste, nicht nur Pillen und Tabletten einzunehmen, sondern sich auch mit dem „Tablet“ näher zu beschäftigen. Selbst im fortgeschritten Alter ließe sich noch moderne Kommunikation erlernen – sehr zur Freude der Kinder und Enkel.
Die Silversurfer machten mittlerweile bei der vhs-Rheinzabern einen wichtigen Anteil der Kursbesucher aus.
Bei einem bunten Unterhaltungsprogramm verging der Nachmittag wie im Fluge. Die Jugendkapelle und der Flötenkurs des MV Lyra machten den Auftakt.
Der Kinderchor Rheinkehlchen erfreute mit Liedern von seiner noch druckfrischen CD, und als vierte Kindergruppe erwies die Musikschule Kandel den Senioren die Ehre. So manches Opa-Herz pochte heimlich und so manches Oma-Auge konnte Tränen der Rührung nicht verbergen.
Ein sehr ansprechendes Repertoire hatten die Mamas & Papas der Chorgemeinschaft 1847 ausgesucht, während das Klassik-Trio Dr. Helmut Schleser, Klavier, Dr. Henning Otte, Violine, und Bass-Bariton Eberhard Reinecke ein besinnlich bis humorvolles Repertoire darbot und auch zum Mitsingen einludt.
Georg Steffen trug augenzwinkernd im Reim so manches Ungereimte während des Jahres vor, ehe Raymund Broßart, begleitet von Gerhard Beil an der Gitarre, aus Anlass des 70. Jahrestages des Kriegsendes 1945 an das so emotional belegte Lied Heile, heile Gänsje erinnerte, das wie keine andere Melodie zum Jahrhunderthit der Fasenachtslieder wurde.
Gänsehautgefühl war richtig spürbar. Hofiert wurden die Senioren durch die Tollitäten Prinz Moritz I. und Prinzessin Sophie I. Dekoriert und serviert wurde von Damen der Prinzengarde, die gerade jüngst diese Aufgaben in ihr „Pflichtenbuch“ aufgenommen haben.
Der Ortsbürgermeister bedankte sich bei allen Mitwirkenden, nicht zuletzt aber auch beim Team der Gemeinde, beim DRK Rheinzabern und bei Festhallenwirt Reiner Vongerichten. (gb)
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