Rheinzabern – Am 30. November ist Andreas-Tag. Mit Sankt Andreas begann früher der Advent und das neue Kirchenjahr.
Elisabeth Langgässer beschreibt in einer Geschichte die am Andreastag durchs Dorf ziehenden kleinen Andreas-Gestalten, die „Anneresl“ – angsteinflößend und mit Ketten rasselnd. Ähnlich dem Nikolausbrauch kamen die „Anneresl“ zu den Kindern, um sie zu belohnen oder an ihre kleinen Sünden zu erinnern. Zum Schluss der zumeist versöhnlich endenden Hausbesuche überreichte der „Anneresl“ Äpfel und Nüsse als Geschenk.
Dieser Brauch gab dem mittlerweile seit über 25 Jahre bestehenden vorweihnachtlichen Markt am ersten Adventswochenende den Namen. „Anneresl“ ist längst zur Premiumadresse unter den südpfälzischen Weihnachtsmärkten geworden. Und dennoch ein Geheimtipp für Insider.
Kinder spielen auch beim diesjährigen „Anneresl“ wieder eine wichtige Rolle. Mit Kindern der KiTas Faustinastraße und Mühlgasse wird alljährlich der „Anneresl“ am Freitagnachmittag in der Pfarrkirche Sankt Michael feierlich eröffnet. Die Kinder führen dabei vorweihnachtliche Spiele auf. Die Gemeinde spendiert dazu als kleines Dankeschön Verzehrbons. Ortsbürgermeister Gerhard Beil spricht ein Grußwort. Dann kann es los gehen.
Für Kinder gibt es eine Reihe von Angeboten auf dem Markt. Eine Modelleisenbahnlandschaft lässt die Augen groß werden, eine Carrera-Bahn lockt Mini-Vettels, nicht zuletzt steht wieder das Kleine Kulturzentrum für Kinderaktivitäten verschiedenster Art zur Verfügung. So wird dort gebacken, gebastelt und genäht, werden Märchen vorgelesen und in einem Engel-Malatelier kleine Kunstwerke gestaltet.
Schließlich ist auch ständig ein „echter Anneresl“ im grauen Mantel und mit Rauschebart unterwegs, um Kinder zu beschenken, sie in den Gabensack greifen zu lassen oder schlicht und einfach zum Fotografieren.
Die gelungene Mischung aus Kunst, Kultur und Kulinarischem für Groß und Klein macht das Besondere am „Anneresl“. Insider sagen angeblich: „Anneresl, da muss man hin. Aber nicht weitersagen!“.
Während des Anneresl-Markts wird der Verkehr umgeleitet. Doch sind es zum Festgelände nur wenige Meter. Besonders bequem lässt sich der „Anneresl“ via S-Bahn erreichen – S 51 und S 51 Haltestelle Bahnhof. Von dort sind es nur 3 Minuten Fußwegs – stets im Blick der illuminierte Turm von Sankt Michael, dem Wahrzeichen Rheinzaberns. (gb)
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