Mainz – Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) rechnet fest damit, dass Fußballbundesligavereine in Zukunft an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligt werden.
In der Innenministerkonferenz hatte Lewentz vor fünf Jahren eine Vereinbarung der Länder mit dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgehandelt. Die Vereine stellten danach knapp elf Millionen Euro für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung, im Gegenzug verzichteten die Länder auf Polizeigebühren.
„Inzwischen hat sich die Situation radikal verändert“, sagte Lewentz dem „Spiegel“. Die Profiklubs setzten heute jährlich mehr als vier Milliarden Euro um. „Welcher Innenminister kann jetzt noch vor den Steuerzahler treten und auf diese Einnahmen verzichten?“, fragt der Innenminister aus Mainz.
Am vergangenen Mittwoch hat das Oberverwaltungsgericht Bremen einen Gebührenbescheid des Landes an die DFL für rechtens erklärt. Noch vor der Sommerpause wird sich die Innenministerkonferenz mit dem Thema befassen. Gebührenbescheide sollen aber künftig wohl nur im Fall von „Risikospielen“ ausgestellt werden. (dts Nachrichtenagentur)
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