Es ist Alltag auf deutschen Straßen: Ein Verkehrsteilnehmer verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug und landet in der Leitplanke.
Jetzt zählt jede Minute: Rettungsfahrzeuge müssen schnellstmöglich zum Unfallopfer gelangen. Doch immer öfter versperren Fahrzeuge den Weg. Dabei ist die Bildung einer Rettungsgasse bei Schrittgeschwindigkeit und Stau für Verkehrsteilnehmer Pflicht.
Die Polizei Rheinland-Pfalz informiert deshalb nicht nur über das richtige Verhalten am Unfallort, sondern führt in den kommenden Wochen auch gezielt Kontrollaktionen durch.
Die Bildung einer Rettungsgasse ist in § 11 Abs. 2 StVO gesetzlich geregelt. „Eine funktionierende Rettungsgasse ist eine Gemeinschaftsleistung“, so der Verkehrsexperte des LKA Rheinland-Pfalz, Volker Weicherding. „Sie kann nur entstehen, wenn alle Kraftfahrer an einem Strang ziehen, die Vorschriften einhalten und ein Bewusstsein für die Situation entwickeln.“
Um dieses Bewusstsein zu stärken, setzt die Polizei Rheinland-Pfalz nicht nur auf umfassende Information, sondern wird ab dem 16. Oktober landesweit Kontrollaktionen zur Einhaltung der Rettungsgasse durchführen, die medial begleitet werden. Den Anfang macht das Polizeipräsidium Westpfalz.
Die wichtigsten Hinweise für Verkehrsteilnehmer:
Befahren werden darf die Rettungsgasse ausschließlich mit Polizei- und Hilfsfahrzeugen. Dazu zählen Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr und Abschleppfahrzeuge. Allen anderen Kraftfahrern ist die Durchfahrt untersagt. Die Nichtbeachtung wird mit einem Bußgeld geahndet.
Wer Fahrzeuge mit Sondersignalen (Blaulicht & Martinshorn) Hört oder sieht, sollte Folgendes Tun, so die Polizei:
- „Verringern Sie die Geschwindigkeit.
- Versuchen Sie herauszufinden, aus welcher Richtung die Einsatzfahrzeuge kommen.
- Setzen Sie den Blinker, um den Verkehrsteilnehmern und Rettungsfahrzeugen anzuzeigen, zu welcher Seite Sie ausweichen möchten.
- Halten Sie im Zweifelsfall an, aber richten Sie Ihr Fahrzeug möglichst parallel zur Fahrtrichtung aus, damit nicht das Heck Ihres Fahrzeugs in die Rettungsgasse hineinragt.
- Halten Sie ausreichend Abstand zu Ihrem Vordermann.
- Lassen Sie, wenn möglich, die Standspur frei.
- Achten Sie vor der Weiterfahrt darauf, ob noch weitere Einsatzfahrzeuge folgen.“
Diesen Artikel drucken