Berlin – Die Bundesregierung hat einen afghanischen Informanten des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) nach Deutschland geholt.
Der langjährige Zuträger der Bundeswehr in Kunduz galt als akut gefährdet: Der Informant hatte dem MAD seit 2007 immer wieder Hinweise auf geplante Anschläge, Hinterhalte und Sprengfallen der Taliban gegen deutsche Soldaten geliefert. Um den Jahreswechsel flog der Afghane als Informant auf und wurde von den Taliban mit dem Tod bedroht.
Daraufhin setzte der MAD alle Hebel in Bewegung, um ihm eine Ausreise zu ermöglichen. Ende Mai 2013 kamen der Zuträger und seine Familie in Deutschland an.
Aktuell registriert das Innenministerium einen rasanten Anstieg von Anträgen afghanischer Beschäftigter der Bundeswehr und anderer deutscher Stellen in Afghanistan. Sie fürchten wegen ihrer Tätigkeit die Rache der Taliban nach dem angepeilten Nato-Abzug aus Afghanistan bis Ende 2014.
Waren es im Juni noch 96 Antragsteller, stieg die Zahl bis vergangene Woche auf 228 an. Vier Ortskräften und deren Familien wurde bisher nach einer Einzelfallprüfung die Ausreise nach Deutschland eingeräumt. (dts Nachrichtenagentur)
Diesen Artikel drucken