Dienstag, 05. November 2024

Pyrotechnik in Fußballstadien: Herrmann will härtere Strafen

29. November 2018 | Kategorie: Politik

Pyrotechnik bei HSV-Fans.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Der Vorschlag von Hessen, das Abbrennen von Feuerwerk in Fußballstadien künftig als Straftat mit mindestens einem Jahr Haft zu bestrafen, findet immer mehr Unterstützer.

„Ich bin mir mit Hessens Innenminister Peter Beuth einig, das Unwesen mit der Pyrotechnik in Fußballstadien noch besser zu bekämpfen. Das illegale Abbrennen von Feuerwerkskörpern oder Zünden von Bengalos und Rauchfackeln ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine gefährliche Straftat, bei der schlimmste Verletzungen drohen. Das muss sich auch im Strafmaß widerspiegeln“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der „Welt“.

Er erwarte, dass das Thema auf der bis Freitag in Magdeburg stattfindenden Innenministerkonferenz (IMK) von Bund und Ländern „konstruktiv“ beraten werde. Auch die Polizeigewerkschaften fordern härtere Strafen.

„Wir unterstützen den Vorstoß von Hessen. Wer nicht versteht, dass das Abbrennen von Bengalos, der Einsatz explosionsgefährlicher Stoffe, für die ganz überwiegende Mehrheit der friedlichen Zuschauer hoch gefährlich ist und damit mögliche Verletzungen von Stadionbesuchern billigend in Kauf genommen werden, muss schärfere Konsequenzen spüren“, sagte Oliver Malchow, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der „Welt“.

Schon seit Jahren würden durch Pyrotechnik in den Stadien unbeteiligte Zuschauer verletzt oder massiv gefährdet.

„Es kann nicht sein, dass es gewaltbereiten Fußball-Chaoten immer wieder gelingt, gefährliche Bengalos und Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln und sie dort unter Inkaufnahme schwerer Verletzungen abzufackeln“, sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der Zeitung.

Er begrüße deswegen den hessischen Vorstoß, das Zünden von Pyrotechnik in größeren Menschenmengen mit bis zu einem Jahr Haft zu bestrafen. „Eine solche abschreckende Wirkung ist notwendig.

Denn leider verstehen solche Fußball-Rowdys keine andere Sprache mehr. Wenn die Vereine an ihre Grenzen kommen, helfen eben nur konsequente Strafen“, so Wendt.

Hessen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) und den IMK-Vorsitzenden Holger Stahlknecht (CDU) aus Sachsen-Anhalt als weitere Verbündete. „Es ist ein Witz, dass das Abbrennen von Feuerwerk bloß eine Ordnungswidrigkeit ist.

In Zukunft muss das strafbewehrt sein. 1000 Grad heiße Pyros haben nichts mit Fankultur zu tun“, sagte Stahlknecht der „Welt“. Ende Oktober waren bei der Bundesligapartie zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC Dutzende Stadionbesucher durch Bengalos im Stadion verletzt worden.

Anhänger der Berliner, mutmaßlich Vertreter der Ultra-Gruppierung „Hauptstadtmafia“ hatten sich mit Polizisten massive Auseinandersetzungen geliefert. Die Bilder mit dem grellen Feuer auf den Rängen gehören inzwischen längst zum Alltag.

Trotzdem gilt das unerlaubte Abbrennen momentan lediglich als Ordnungswidrigkeit. Dafür wird ein Bußgeld fällig, das in den Bundesländern unterschiedlich hoch ist. (dts Nachrichtenagentur) 

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Ein Kommentar auf "Pyrotechnik in Fußballstadien: Herrmann will härtere Strafen"

  1. Giftzwockel sagt:

    Das ist dummes Zeug und so wenig durchführbar, wie die angeblichen Kontrollen.
    Wie können bei anständigen Kontrollen solche Mengen von Bengalos, die zudem nicht klein sind und demnach auffallen müssten, in ein Stadion gelangen?
    Solche „Fans“ kriegt man nur mit einem: Spiele ohne Zuschauer. Solange, bis sich der letzte Depp benehmen kann. Die Anzahl der Spiele ohne Zuschauer sollte sich von Zwischenfall zu Zwischenfall verdoppeln. Dann gibt es schlagartig Ruhe.