Neumünster – Nach der Verhaftung des ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont in der Nähe von Neumünster erhebt dessen Biograf schwere Vorwürfe gegen Deutschland.
„Es enttäuscht mich sehr, dass die deutschen Behörden sich so vor den Karren des spanischen Geheimdienstes haben spannen lassen“, sagte Carles Porta der „Welt am Sonntag“. Porta, der ein enger Freund des katalanischen Separatisten ist, verurteilte die Behandlung Puigdemonts. „Nicht mal einen Terroristen behandelt man so. Das ist wahrhaft eine Schande.“
Der Puigdemont-Biograf warnte die deutsche Justiz davor, sich zum Handlanger der Spanier zu machen, indem sie Puigdemont ausliefere. Stattdessen könnten die Deutschen zur Lösung des Problems beitragen.
„Sollten die deutschen Richter beschließen, Puigdemont nicht auszuliefern, oder ihn nur wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder, nicht aber wegen Rebellion nach Spanien zu überstellen, wo 30 Jahre Haft auf ihn warten, dann würden sie dem spanischen Rechtssystem eine ordentliche Lektion erteilen“, so Porta.
Der in Neunmünster inhaftierte Puigdemont wisse, dass er jetzt nur abwarten könne, dennoch sei er optimistisch. „Er vertraut auf die deutsche Justiz.“
Die Zentralregierung in Spanien wolle den politischen Konflikt mit juristischen Mitteln lösen, erklärte Porta. „Wir fühlen uns völlig schutzlos, denn die spanischen Richter und Staatsanwälte, die auf uns angesetzt sind, sind nicht unabhängig.“
Den gegen Puigdemont erhobenen Vorwurf der Rebellion bezeichnete er als „Farce“ – ebenso wie die Unterstellung der spanischen Richter, dass es in Katalonien auf Anordnung der Regionalregierung zu Gewaltanwendung gekommen sei. (dts Nachrichtenagentur)
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Bleibt nur zu sagen:
Freiheit für Puigdemont !!!