Dienstag, 05. November 2024

Psychologin: Einsame Menschen geraten in Negativspirale

3. April 2019 | Kategorie: Nachrichten, Wissenschaft
Seniorin schaut von einem Balkon

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Bochum  – Einsamkeit macht Menschen misstrauisch. Wer lange unfreiwillig allein sei, verliere die Fähigkeit soziale Kontakte aufzubauen, sagte die Psychologin Maike Luhmann von der Universität Bochum der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Einsame Menschen „nehmen Situationen oder Signale von anderen Menschen negativer wahr“, so die Wissenschaftlerin. Statt sich über das Lächeln eines Nachbarn zu freuen, würden sie zum Beispiel denken, da mache sich jemand lustig. „Einsame Menschen haben deshalb mitunter eine negative Ausstrahlung, was die Isolation verstärkt“, sagte Luhmann. So geraten sie in eine Negativspirale.

Luhmann ist Autorin einer der ersten Studien zur Einsamkeit in Deutschland. Danach sind alte Menschen besonders von sozialer Isolation betroffen. Aber auch Männer und Frauen Mitte dreißig weisen erhöhte Einsamkeitswerte auf.

Soziale Medien würden da wenig helfen, so Luhmann: „Die sozialen Medien nützen vor allem denjenigen, die ohnehin ein großes Netz von Freunden und Bekannten haben. Für die latent Einsamen können sie die Isolation noch verstärken.“ (dts Nachrichtenagentur)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen