Offenbach. Das Offenbacher Mehrgenerationenhaus wird nächstes Jahr zehn Jahre alt.
Es ist das einzige Mehrgenerationenhaus im Kreis Südliche Weinstraße. Das vielfältige Angebot versteht sich generationenübergreifend und ist am Bedarf der Bürger orientiert.
Den Rahmen bilden die vier Programmziele „Alter und Pflege“, Angebot und Vermittlung von Haushaltsnahen Dienstleistungen, freiwilliges Engagement und Integration und Bildung.
Nach „Spuren meiner Wurzeln“ – ein Projekt, das sich mit Spätaussiedlern beschäftigte, haben Hauskoordinatorin Simone Trauth-Heddergott, Mitarbeiterin Iris Klemm und Projektleiter Stefan Eckert nun ein neues interessantes Projekt mit dem Titel „Wurzeln“ in Vorbereitung, das sich auf Integration bezieht.
Bei dem Projekt hatten die Flüchtlinge und ihre Familien die Möglichkeit, sich mit Bildern und selbstgemachten Kunstwerken aktiv einzubringen.
Die Kriegsereignisse in aller Welt haben 2015 eine große Flüchtlingswelle ausgelöst. Viele Menschen haben sich auf den gefährlichen Weg nach Europa gemacht. Auch in der Verbandsgemeinde Offenbach wurden Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern aufgenommen.
Für die Neuankömmlinge ist das Mehrgenerationenhaus – ein offener Begegnungsort für Menschen jeden Alters mit unterschiedlicher Herkunft oder kulturellem Hintergrund – ein wichtiger Anlaufpunkt, um erste Kontakte zu knüpfen.
In der Verbandsgemeinde Offenbach leben momentan zirka 128 Asylbewerber, die alle ihre eigene Geschichte erzählen können und sich in Deutschland wieder neu einleben müssen.
Um die Menschen auf der Flucht und deren Beweggründe besser zu verstehen, wurden im Rahmen einer Projektarbeit des Mehrgenerationenhauses Offenbach Flüchtlinge zu ihrer Herkunft und ihrem Weg in die Verbandsgemeinde Offenbach befragt. Was war der Auslöser ihrer Flucht, was haben sie erlebt und was wünschen sie sich für die Zukunft?
Es wurden Fragebögen erstellt, sie wurden verteilt. Die Erhebung hat ein paar Monate gedauert. 70 Prozent Rückmeldungsquote – 62 Rückmeldungen aus Offenbach selbst, 14 aus Hochstadt und 12 aus Essingen: damit sind Trauth-Heddergott und Klemm schon sehr zufrieden.
Die Fragebögen bilden nun die Grundlage zur Ausstellung. Die meisten Asylbewerber kommen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea aber auch aus 10 weiteren Ländern.
25 Personen, darunter auch Kinder, sind mit Eifer bei der Sache. Es wird gebastelt, gemalt, damit die Ausstellung bis zur Eröffnung „steht“.
Der Weg für die Offenbacher Asylbewerber ist nicht weit: Alle sind im Umkreis des Mehrgenerationenhauses und auch dort selbst, untergebracht. Sie besuchen fleißig Sprachkurse und machen gute Fortschritte, wie das Mehrgenerationen-Team erzählt.
Die syrische Familie Makhmalji zum Beispiel fühlt sich in Offenbach sehr wohl. Der 17-jährige Ali geht mit Begeisterung in die 10. Klasse der Pamina Realschule und er kann, wie sein Vater Abdulrazak auch schon passabel Deutsch. Auch Irina, die das große, namensgebende Bild gemalt hat, fühlt sich im Mehrgenerationenhaus gut aufgehoben. Alle freuen sich auf die Ausstellung, zu der auch viele Bürger kommen sollen. Man hofft, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Die Ausstellung beschreibt den Weg der Flucht, beschreibt die „Wurzeln“, die Heimat der Flüchtlinge und ihre Ankunft in Deutschland. Damit verbunden ist ein entsprechendes Veranstaltungsprogramm (siehe ganz unten).
Ausstellung im Queichtalmuseum: (Hauptstr. 9-11, Offenbach) 2. März – 3. April 2017
Öffnungszeiten:
Montag: 10:00 – 12:30 + 13:30 – 16:00 Uhr
Dienstag – Donnerstag: 10:00 – 12:30 + 13:30 – 17:00 Uhr
Freitag: 10:00 – 12:30
Sonntag: 15:00 – 18:00
Man sollte sich wochentags kurz im Mehrgenerationenhaus melden, bevor man in die Ausstellung geht. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen sind auf Anfrage möglich. (desa)
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