Warschau- Die Lage an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen ist weiter angespannt.
Laut Bericht des Polnischen Rundfunks vom Freitagmorgen sollen in der Region Kuźnica am Abend rund 35 Migranten von weißrussischen Sicherheitskräften gedrängt worden sein, die Grenze nach Polen zu überschreiten, was das polnische Militär nach eigenen Angaben verhinderte.
Insgesamt sollen sich dort rund 200 Migranten aufhalten, die von weißrussischen Soldaten regelrecht bewacht werden. Auf der anderen Seite stehen polnische Sicherheitskräfte, dazwischen ist an vielen Stellen Stacheldraht.
Die westlichen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates verurteilten unterdessen das Vorgehen Weißrusslands. In einer gemeinsamen Erklärung warfen sie Weißrussland vor, Migranten zu benutzen, um die Ostgrenze der EU zu destabilisieren. Zuvor hatte Weißrusslands Machthaber Lukaschenko damit gedroht, die Gaslieferungen nach Europa einzustellen, falls neue Sanktionen gegen ihn verhängt würden.
Tausende Menschen, hauptsächlich aus dem Irak, aus Syrien und dem Jemen harren bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt an der Grenze aus, um in die EU und insbesondere nach Deutschland zu gelangen, was in tausenden Fällen auch schon gelang.
Im laufenden Jahr 2021 nahm die Bundespolizeidirektion Berlin Stand Mittwoch im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Polen bereits 9.087 „unerlaubt eingereiste Personen“ in Gewahrsam, bei denen man davon ausgeht, dass sie über Weißrussland nach Europa gekommen sind.
Die polnischen Behörden registrierten in den letzten Wochen mindestens sieben Todesopfer, laut Berichten war Unterkühlung die Ursache. (dts Nachrichtenagentur)
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