Berlin – Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Türkei haben sich mehrere Politiker gegen einen für den 24. Mai geplanten Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Kölner Lanxess-Arena ausgesprochen.
„Ich halte den Besuch in Ablauf und Inhalt für abwegig und unangemessen“, sagte der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) . „Der Besuch kommt einem Missbrauch des Gastrechts nahe. NRW ist der falsche Ort für Erdogans Wahlkampfauftritte.“
Der Besuch habe erkennbar mit Erdogans Ansinnen zu tun, neuer Präsident der Türkei zu werden.
„Einen Tag vor dem deutschen Europawahltag eine türkische Erdogan-Huldigungsshow in Köln zu veranstalten, ist inakzeptabel“, sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. „Wahlkampfschlachten“ des türkischen Ministerpräsidenten dürften nicht nach Deutschland verlagert werden.
Erdogan soll in Köln zum 10-jährigen Bestehen der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) reden. In Nordrhein-Westfalen leben die meisten der fünf Millionen in Deutschland wohnenden Auslandstürken. Bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei am 10. August können erstmals auch im Ausland lebende Türken ihre Stimme abgeben. (dts Nachrichtenagentur)
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