Montag, 07. Oktober 2024

Photovoltaik im Eigenheim: Lohnt sich die Investition in Solarstrom?

6. Oktober 2024 | Kategorie: Bauen & Sanieren, Ratgeber

Dach mit Photovoltaikanlage.
Foto: Pfalz-Express

Die Photovoltaik-Technologie ermöglicht die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie. Grundlage dieses Prozesses ist der photoelektrische Effekt, bei dem Solarzellen, die aus Halbleitermaterialien wie Silizium bestehen, Photonen aus Sonnenstrahlen aufnehmen und dadurch elektrische Spannung erzeugen.

Diese Spannung wird in Form von Gleichstrom (DC) abgegeben und mittels eines Wechselrichters in Wechselstrom (AC) umgewandelt, um sie im Haushalt nutzen oder ins öffentliche Stromnetz einspeisen zu können.

Die Entwicklung der Solartechnologie hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Moderne Photovoltaikanlagen zeichnen sich durch höhere Effizienz, geringere Produktionskosten und eine verbesserte Leistungsfähigkeit auch bei ungünstigen Wetterbedingungen aus.

Besonders die kontinuierliche Weiterentwicklung von Materialien und Fertigungstechniken trägt dazu bei, dass die Anschaffungskosten für Photovoltaikanlagen gesunken sind, während die Effizienz weiter steigt. Für Eigenheimbesitzer ergibt sich dadurch eine rentable Investitionsmöglichkeit, die nicht nur langfristige Kosteneinsparungen bietet, sondern auch zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet.

Was kostet eine Photovoltaikanlage für ein typisches Einfamilienhaus?

Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus ist eine lohnende Investition, deren Kosten 2024 von verschiedenen Faktoren abhängen. Durchschnittlich kostet eine Anlage mit einer Leistung von 8 bis 10 Kilowattpeak (kWp) zwischen 12.000 und 20.000 Euro.

Diese Kosten umfassen Planung, Installation und die Inbetriebnahme der Anlage. Größere Anlagen sind im Preis pro kWp tendenziell günstiger; kleinere Anlagen, etwa mit 4 kWp, können pro Leistungseinheit bis zu 1.500 Euro kosten, während größere Systeme ab 10 kWp oft nur noch etwa 1.300 bis 1.400 Euro pro kWp kosten.

Laut den Experten von hommelelektrotechnik.de werden die Kosten vor allem durch die Größe der Anlage und die Beschaffenheit des Dachs beeinflusst. Ein Flachdach erfordert oft spezielle Unterkonstruktionen, die zusätzliche Kosten verursachen können. Auch regionale Unterschiede spielen eine Rolle, da die Kosten für Handwerksleistungen je nach Standort variieren. Ebenso kann die Verfügbarkeit von Förderprogrammen die Gesamtkosten beeinflussen.

Photovoltaikanlage im Eigenheim: Wie lange dauert die Amortisation?

Eine Photovoltaikanlage im Eigenheim bietet langfristig erhebliche finanzielle Vorteile. Durch die Nutzung von eigenproduziertem Solarstrom lassen sich die Stromkosten deutlich senken, da Solarstrom heute bereits für etwa 10 bis 13 Cent pro Kilowattstunde (kWh) produziert wird, während der Netzstrompreis 2024 bei rund 30 bis 35 Cent liegt.

Durch den hohen Eigenverbrauch kann die Abhängigkeit vom Stromnetz reduziert und somit Geld gespart werden. Mit einem Batteriespeicher lässt sich der Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 80 Prozent steigern, was die Rentabilität zusätzlich verbessert​.

Die Amortisation, also der Zeitraum, in dem die Investition durch Einsparungen und Einspeisevergütungen zurückverdient wird, beträgt bei einer typischen Anlage ohne Speicher etwa 8 bis 12 Jahre. Anlagen mit Speicher amortisieren sich je nach Größe nach etwa 10 bis 15 Jahren. Diese Rücklaufzeit hängt maßgeblich vom Eigenverbrauch und den zukünftigen Strompreisentwicklungen ab: Je stärker die Strompreise steigen, desto schneller zahlt sich die Anlage aus​.

Zusätzlich zu den Einsparungen beim Strombezug bieten auch staatliche Förderprogramme und Einspeisevergütungen für überschüssigen Strom finanzielle Anreize. Zwar ist die Einspeisevergütung in den letzten Jahren gesunken, doch in Kombination mit den Stromkostenersparnissen bleibt eine Photovoltaikanlage eine wirtschaftlich rentable Investition​.

Photovoltaik 2024: Welche Förderungen und Steuererleichterungen gibt es?

Die Installation einer Photovoltaikanlage wird in Deutschland durch verschiedene staatliche Zuschüsse und steuerliche Anreize gefördert, was die Wirtschaftlichkeit dieser Investition deutlich verbessert.

Bundesweite Programme wie die KfW-Förderung bieten zinsgünstige Kredite für die Anschaffung und den Betrieb von PV-Anlagen. Darüber hinaus gibt es regionale Förderprogramme, die zusätzliche finanzielle Unterstützung bieten, je nach Bundesland oder Stadt. So können in manchen Städten Zuschüsse von bis zu 400 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp) gewährt werden, während Batteriespeicher häufig mit bis zu 300 Euro pro Kilowattstunde (kWh) bezuschusst werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Einspeisevergütungen, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für überschüssigen Strom gezahlt werden, der ins Netz eingespeist wird. Für Anlagen bis 10 kWp beträgt die Einspeisevergütung im Jahr 2024 etwa 8 Cent pro Kilowattstunde, was eine attraktive zusätzliche Einnahmequelle darstellt​.

Neben den direkten Zuschüssen und Vergütungen profitieren Eigenheimbesitzer von steuerlichen Erleichterungen. Seit 2023 fällt für Photovoltaikanlagen bis 30 kWp keine Mehrwertsteuer an, was die Anschaffungskosten deutlich senkt. Darüber hinaus können Handwerkerleistungen, die im Zusammenhang mit der Installation stehen, als haushaltsnahe Dienstleistungen von der Einkommensteuer abgesetzt werden.

Diese umfangreichen Fördermöglichkeiten und steuerlichen Vorteile tragen dazu bei, die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage zu verkürzen und die Rentabilität zu erhöhen. Für Eigenheimbesitzer stellt eine PV-Anlage daher eine nachhaltige und finanzielle lohnenswerte Investition dar.

Fazit: Lohnt sich die Investition in Photovoltaik?

Die Installation einer Photovoltaikanlage im Eigenheim erweist sich langfristig als lohnende Investition. Die wichtigsten Punkte sind dabei die erheblichen Einsparungen bei den Stromkosten, insbesondere durch die Nutzung des selbst erzeugten Stroms.

Mit einem Batteriespeicher lässt sich der Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent steigern, was die Abhängigkeit vom Stromnetz deutlich reduziert. Der Strompreis in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, und Prognosen gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

Gründe hierfür sind unter anderem die steigenden Kosten für Emissionsrechte, den Ausbau der Stromnetze und allgemeine Inflationsentwicklungen. Daher gewinnt die Möglichkeit, eigenen Solarstrom zu produzieren, zunehmend an Bedeutung, um die finanziellen Belastungen durch steigende Strompreise abzufedern​.

Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind dagegen in den letzten Jahren gesunken, was die Investition heute attraktiver macht denn je. Trotz der sinkenden Einspeisevergütungen und der steigenden Netzstrompreise bleibt eine Photovoltaikanlage besonders dann wirtschaftlich, wenn der Eigenverbrauch optimiert wird. Die Technologie und die dazugehörigen Speicherlösungen sind ausgereift und werden immer kostengünstiger, was die Amortisationszeit weiter verkürzt​.

Insgesamt sprechen die langfristigen Kosteneinsparungen und die steigenden Strompreise deutlich für die Installation einer Photovoltaikanlage. Eigenheimbesitzer können so nicht nur ihre Stromkosten senken, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen.

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