Kreis Germersheim – Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) hat sich mit einer Kleinen Anfrage bei der Landesregierung nach der Zahl der sogenannten Ein- und Auspendler im Kreis Germersheim erkundigt.
Zum 30. Juni 2014 (auf dieses Datum beziehen sich alle Zahlen) waren im Landkreis Germersheim 43.101 Personen beschäftigt (sozialversicherungspflichtig).
Davon waren 20.171 Personen Einpendler mit Wohnsitz außerhalb des Kreises. Gleichzeitig pendelten 28.396 beschäftigte Personen zum Arbeiten aus dem Kreis Germersheim aus, 15.672 davon nach Baden-Württemberg.
„Auch wenn die Landesregierung nicht sagen kann, welchen Weg die Auspendler zu ihren Arbeitsstätten nehmen und wie oft – der Großteil der in Baden-Württemberg Beschäftigten wird die Rheinbrücke nutzen. Tausende von Menschen stehen also regelmäßig im Stau“, sagt Brandl.
Eine neue Studie des Ingenieurbüros Koehler & Leutwein, von der IHK und vier Firmen beauftragt, behandelt die möglichen Folgen einer Sperrung der Rheinbrücke.
Zwei Stunden pro Tag, so das Ergebnis, müssten Pendler zusätzlich bei einer Vollsperrung der Rheinbrücke einplanen. Davon wären, schließt Brandl, bis zu 15.000 Menschen aus dem Kreis Germersheim betroffen. Auch wer üblicherweise nicht die Rheinbrücke für den Weg zur Arbeit nutzt, wäre durch die Verlagerung des Verkehrs beeinträchtigt.
Mit 28.396 Auspendlern liegt die Zahl der außerhalb des Kreises Berufstätigen um knapp ein Viertel höher als die Zahl derjenigen, die im Kreis Germersheim wohnen und arbeiten.
„Durch die besondere Lage und Struktur im Kreis Germersheim sind wir stark von einer verlässlichen Infrastruktur abhängig“, so Brandl. Die wirtschaftlichen Verflechtungen mit den umgebenden Regionen seien komplex. Auch rein rechnerisch würden im Kreis nicht genug Arbeitsplätze für alle hier Lebenden vorhanden sein.
„Je verflochtener die Wirtschaft- und Arbeitsbeziehungen in einer Region sind, desto wichtiger ist eine leistungsfähige Infrastruktur.“
Dieser Zusammenhang müsse bei der Diskussion um Verkehrswege von der Rheinbrücke über Ortsumgehungen bis zu Sanierungen stärker in den Fokus rücken.
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