Ankara- In der Türkei haben am Sonntagvormittag vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen begonnen.
Mehr als 56 Millionen Wahlberechtigte sind dazu aufgerufen, bis 17 Uhr Ortszeit (16 Uhr deutscher Zeit) ihre Stimme abzugeben.
Mit ersten Ergebnissen wird am Abend gerechnet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hofft darauf, im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu erreichen, allerdings deuten Umfragen darauf hin, dass es in eine Stichwahl gehen könnte.
Diese würde am 8. Juli stattfinden, wobei der CHP-Kandidat Muharrem Ince Erdogans wahrscheinlichster Herausforderer ist.
Auch bei der Wahl des Parlaments wird es wohl knapp für Erdogan: Sollte die pro-kurdische HDP es über die Zehn-Prozent Hürde schaffen, würde das Wahlbündnis von Erdogans AKP mit der rechten MHP wohl die absolute Mehrheit verfehlen.
Mit den vorgezogenen Wahlen am Sonntag tritt auch das umstrittene Präsidialsystem in Kraft. Die Verfassungsreform war im vergangenen Jahr bei einem Referendum mit knapper Mehrheit gebilligt worden. (dts Nachrichtenagentur)
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