Kiew – Bei einer Offensive der ukrainischen Armee im Osten des Landes sind am Montag in der Nähe der Stadt Slawjansk zahlreiche Menschen ums Leben gekommen.
Das ukrainische Innenministerium teilte mit, dass vier Soldaten getötet worden seien, ein Sprecher der pro-russischen Separatisten gab an, dass mehr als 20 Aktivisten ums ums Leben gekommen seien. Auf beiden Seiten habe es darüber hinaus mehrere Verletzte gegeben.
Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, schossen Separatisten am Nachmittag einen Helikopter der ukrainischen Armee ab. Dieser sei in einem Fluss gestürzt, Opfer habe es jedoch keine gegeben.
Unterdessen beklagt das russische Außenministerium in einem sogenannten Weißbuch Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine. Darin heißt es, Anhänger der Übergangsregierung nutzten Repression und physische Gewalt, um Druck auf ihre Gegner auszuüben.
Vor allem die russischsprachige Bevölkerung werde unterdrückt. Selbst zu Folterungen sei es gekomm en, heißt es in dem Bericht.
Nach Ansicht von Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist die Lage in der Ostukraine außer Kontrolle geraten. „Es gibt Gruppierungen, die weder auf Kiew noch auf Russland hören“, sagte er in der ZDF-Sendung „Was nun, Herr Steinmeier?“.
„Wir haben hier mit erheblichen Eigendynamiken zu kämpfen.“ Dort herrsche ein Blutvergießen, das beendet werden müsse. Steinmeier sprach sich dafür aus, die OSZE stärker in die Pflicht zu nehmen. Auch ein zweites Genfer Treffen zur Beilegung des Konflikts halte er für notwendig. „Ich kenne niemanden in der EU, der Streitkräfte schicken möchte“, so der Außenminister.
Daher sei man auf diplomatische Gespräche angewiesen. (dts Nachrichtenagentur)
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