Speyer – Der gute Draht nach oben sorgte für das gute Wetter: Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wurde am Sonntag das neue Dom-Besucherzentrum in Speyer feierlich eingeweiht.
Weihbischof und Dompropst Otto Georgens weihte die Räume ein. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Dombläser.
Offen ist die neue Anlaufstelle für Dom-Besucher schon seit dem 21. März. Die Feier musste warten, bis wärmere Witterung auch eine Nutzung des Außenbereichs erlaubte.
Weihbischof Georgens erläuterte zu Beginn kurz die Entstehungsgeschichte des Dom-Besucherzentrums. Die Idee dazu habe es bereits vor zwanzig Jahren gegeben, so Georgens. Verschiedene Pläne wurden gemacht und wieder verworfen. Umso glücklicher sei er, dass mit der Eröffnung des Dom-Besucherzentrums nun eine echte Lücke geschlossen werde: „Ich bin froh, dass es nun eine ständige personelle Präsenz am Dom gibt. Ein Ort der persönlichen Begegnung, wo alle, die etwas über den Dom wissen wollen, einen Anknüpfungspunkt finden.“
Domkapitular Peter Schappert, der als Domkustos für die bauliche Erhaltung und auch für die touristische Erschließung des Doms zuständig ist, betonte ebenfalls, wie wichtig der persönliche Empfang sei.
„Ohne die Menschen, die unsere Besucher begrüßen und ihnen den Dom als Kirche und Denkmal näher bringen, ist es nur ein großer Sandsteinbau“.
Vor dem Hintergrund der langen Entstehungsgeschichte dankte der Domkustos den Unterstützern des Vorhabens, ein Dom-Besucherzentrum einzurichten. Hier hob er insbesondere die finanzielle Unterstützung durch die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hervor, die das Projekt mit 140.000 Euro unterstützt hatte.
Domkapitular Schappert würdigte aber auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und Nachbarinstitutionen, wie dem Historischen Museum der Pfalz, dem Technikmuseum und dem Sea Life.
Die gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit wurde auch vom Oberbürgermeister der Stadt Speyer, Hansjörg Eger, betont. Er sprach von einer „deutlichen Verbesserung des Angebots für die Besucher der Stadt Speyer“, die mit der Eröffnung des Dom-Besucherzentrums einhergehe.
Im Anschluss an den Festakt gab es ein Festprogramm. In halbstündigem Abstand begannen kostenlose Domführungen zu wechselnden Themen. Während des gesamten Nachmittags führte der Steinmetz und Archäologe Arne Trautmann die Techniken zur Gestaltung einer Inschrift in Sandstein vor und erläutert die Arbeitsweise eines mittelalterlichen Dombaumeisters.
Der Dombauverein war mit einem Infostand präsent und veranstaltete ein Dom-Quiz. Das Highlight des Tages war um 14 Uhr das Mailiedersingen mit den Nachwuchschören der Dommusik.
Für das leibliche Wohl sorgte der Dommusik-Förderverein Speyer mit einem reichhaltigen Kuchenangebot. Wer wollte, konnte mit einem Dom-Sekt auf das Wohl des Gotteshauses anstoßen und damit gleichzeitig einen Beitrag für die Erhaltung der UNESCO-Welterbestätte leisten. (Friederike Walter/red)
Diesen Artikel drucken