Die Themen „erneuerbare Energien“, „Umweltschutz“ und „Ökostrom“ geistern seit vielen Jahren immer wieder durch die Medien, auch oder vielleicht gerade wegen der bisher eher bescheidenden Energiepolitik Deutschlands.
Doch trotzdem gibt es laufend Fortschritte. Einer davon ist der große Umstieg auf immer mehr Ökostrom seitens der Versorger an Privathaushalte.
Dass diese damit gar nicht mal so zufrieden sind, weil Ökostrom angeblich doch viel teurer sei, zeigen viele Umfragen und Berichte. Aber: Ökostrom ist gar nicht so viel teurer.
Strompreiserhöhung wegen Ökostrom-Erzeugung?
Die Ergebnisse verschiedener Umfragen in Privathaushalten ergaben ein zentrales Bild: Die Strompreise steigen, die meisten Haushalte sind davon wenig beeindruckt und geben den erneuerbaren Energien die Schuld.
Strompreiserhöhungen werden oft damit begründet, dass die Erzeugung von Ökostrom teurer als die Stromerzeugung mit konventionellen Methoden ist. In den Haushalten entsteht das Bild vom teureren Ökostrom, den man oft gar nicht bezahlen könne.
Faktisch ist es aber so, dass Ökostrom-Tarife – das zeigen verschiedene Portale wie Strom-Magazin.de – zum Teil weit unter den Normaltarifen der Grundversorger liegen.
Und auch tatsächlich ist die Erzeugung nicht so teuer wie behauptet, sondern die Lobby möchte, wie ein Kommentar von DIE ZEIT mutmaßt, ihre konventionellen, umweltschädlichen Kraftwerke zwecks Gewinnabschöpfung weiter betreiben, setzt also die Preise für Nicht-Konventionelles hoch.
Was auch immer im Hintergrund geschieht: Sicher ist, dass Ökostrom-Tarife nicht per se teurer als andere Tarife sind.
Energiewende und Ökostrom zu Lasten der Steuerzahler?
Ein Drittel der in einer Umfrage von Check24 befragten Haushalte können sich nicht vorstellen, auf einen Ökostrom-Tarif zu wechseln und die Energiewende zu unterstützen.
Entschlossenheit, die vermutlich einmal mehr im finanziellen Bereich den Ursprung hat, diesmal national. Die Energiewende kostet Millionen von Euro, die Politik handelt unzureichend, das wirft man ihr vor. Und der Steuerzahler zahlt.
Soweit also richtig, denn „das ist viel zu teuer“ – doch wieder geht die Rechnung erst später auf, denn es ist erwiesen, dass das Betreiben der konventionellen Kraftwerke langfristig mehr kostet, als auf regenerative Energien umzusteigen, deren Erzeugung günstiger ist.
Zusätzlich des Umweltschadens, der weiter zunimmt. Würden sich also die einflussreichen Reihen bemühen, könnte der Fortschritt vorangebracht werden und dem Steuersparer bliebe zumindest noch etwas erspart.
Dass die Energiewende also nur unnötige Kosten verursacht und deshalb grundsätzlich negativ ist, geht nicht auf.
Umsteigen lohnt sich also doch
Bei der nächsten Gelegenheit sollten daher einmal die Vorurteile den Fakten weichen: Auch rheinland-pfälzische Energieanbieter haben erschwingliche Ökostrom-Tarife, die sogar schon der Landtag nutzt.
Hier ist zusammengefasst, was man beim Stromanbieter-Wechsel beachten sollte. Es ist weder schwer noch derart teuer, doch Vorurteile haben eben sicher eine längere Halbwertszeit als Vorteile.
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