Landau. Zur aktuellen Forderung des OB-Kandidaten der SPD nach Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft gibt OB-Kandidat Thomas Hirsch (CDU) eine Stellungnahme ab: „Bereits im April hatte die CDU auf meine Initiative ein Fachforum zum Thema „Gutes Wohnen“ veranstaltet. Die Ergebnisse sind auch in mein Programm für eine „solidarische Stadt“ eingeflossen.
Bei dem Expertenforum war deutlich geworden, dass gutes Wohnen viele Facetten hat. Und es wurde deutlich, dass es eventuell nötig sein könnte , dass die Stadt selbst in den Wohnungsbau einsteigt.
Die Frage allerdings, in welcher Rechtsform sich die Stadt einbringt, wird dabei nicht entscheidend sein – von einer neuen GmbH über die Erweiterung des Stadtholding-Aufgabenfeldes, vom Eigenbetrieb bis zur Genossenschaft reicht das Spektrum der Möglichkeiten.
Entscheidend wird allerdings die Frage sein, wieviele Finanzmittel die Stadt am Ende bereitstellen könnte, um eine Verbesserung der Wohnraumversorgung zu erreichen und wichtig wird die Frage sein, welche Formen von Wohnraum die Stadt anbietet, um zukunftsfähige Konzepte zu realisieren (Generationenwohnen, altersgerechte und barrierefreie Angebote).
Gut wohnen zu können, das ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. In Deutschland werden die Anforderungen an dieses Grundbedürfnis angesichts des demographischen Wandels eine neue Ausgestaltung erfahren.“
Die CDU Landau hat sich im Rahmen des Visionsprozesses „Südpfalz 2025“ mit dieser Entwicklung beschäftigt. Bei einem von Bürgermeister Thomas Hirsch organisierten Fachforum im April mit Caritasdirektor Vinzenz du Bellier, dem Geschäftsführer des Instituts für sozialpädagogische Forschung Mainz, Heinz Müller, der Geschäftsführerin Karin Leiner von der Ökumenischen Sozialstation Landau, Gerhard Müller als Geschäftsführer des Gemeinnützigen Siedlungswerkes Speyer sowie dem Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart, der Landtagsabgeordneten Christine Schneider und dem Landauer CDU-Fraktionsvorsitzenden Peter Lerch wurde deutlich, dass neben städtebaulichen Gesichtspunkten die soziale Dimension dieser Veränderung eine große Aufgabe für die Kommunen und die ganze Gesellschaft darstellt:
– Der Abbau von Barrieren im Sinne der Inklusion, der Ausbau von Unterstützungsangeboten, die Schaffung vielfältiger Kontaktmöglichkeiten und die Förderung von Wohnkonzepten mit integrativen und generationenübergreifenden Ansätzen werden im Mittelpunkt der Bedarfsentwicklung stehen.
– Vorrangig ist dabei das Ziel, dass guter Wohnraum neben städtebaulicher und sozialer Qualität für alle Bevölkerungsschichten bezahlbar sein muss. In Landau sollen zunächst private Investoren und Anbieter die Chance haben, ein breitgefächertes Angebot zu unterbreiten. Sollte sich dies als nicht ausreichend erweisen, könnte eine Initiative für den kommunalen Wohnungsbau in Frage kommen.
– Der öffentliche Raum soll Zug um Zug barrierefrei gestaltet werden, private Bestandswohnungen sollen mit staatlichen Förderprogrammen verstärkt modernisiert werden. Zur Nachhaltigkeit bei Neubau und Modernisierung sind nicht nur energetische Aspekte zu berücksichtigen, sondern zunehmend auch Anforderungen der Barrierefreiheit.
– Um Menschen mit einem Handicap im Sinne der Teilhabe möglichst das „Wohnen im Quartier“ zu ermöglichen, sind Wohn- und Betreuungsangebote besser zu vernetzen, technische Möglichkeiten zu forcieren und ambulante Unterstützungsangebote auszubauen. Dies gilt für direkte Hilfsmaßnahmen (wie z. B. Pflegedienste, Betreuung)) wie auch alle weitere Angebote, die die Angehörigen entlasten (Kinderbetreuung, Tagespflege oder auch Hospizdienste). Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf muss in einer Solidarität von Wirtschaft und Gesellschaft gefördert werden.
– Um das friedliche Zusammenwohnen von Menschen aus unterschiedlichen Nationen und unterschiedlichen Kulturen zu unterstützen, sind die Anstrengungen auf dem Gebiet der Integration weiter auszubauen.
– Um in einer älter werdenden Gesellschaft den Menschen möglichst lange das Wohnen in ihrem angestammten Umfeld zu ermöglichen, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Staat/Kommunen (Planung , Steuerung, Beratung), Wirtschaft (bedarfsgerechte Angebote vor Ort, Zulieferdienste usw) und Gesellschaft (ehrenamtliches Engagement, Nachbarschaftshilfe).
– Angesichts der Änderungen in der modernen Familienstruktur sind generationsübergreifende Wohnkonzepte in besonderer Weise zu begrüßen.
– Die Erreichbarkeit von Wohnquartieren und das Mobilitätsbedürfnis von Menschen mit Einschränkungen müssen in der kommunalen Verkehrsplanung berücksichtigt werden, gleiches gilt für die Kommunikationsinfrastruktur – auch im Sinne der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Telearbeitsplätze, Homeoffice).
– Auch künftig muss es ein ausreichendes Angebot an Heimplätzen geben – für Menschen, die diese Betreuungsform wünschen oder brauchen. Thomas Hirsch bezieht sich auf folgenden Artikel (siehe Link):
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