Berlin – In Großbritannien und auch Dänemark wird bei fünf bis zehn Prozent aller positiven Corona-Tests auch das Genom untersucht.
Bei dieser Sequenzierung soll herausgefunden werden, bei wie vielen davon es sich um eine ansteckendere Variante handelt. Das sind bei aktuell täglich rund 60.000 Neuinfektionen in Großbritannien viele tausend Genomsequenzierungen pro Tag. In Deutschland hingegen ist es nur ein Bruchteil: „Unsere Fachkollegen schätzen beispielsweise für Dezember 2020 etwa 200 bis 250 Gesamtgenome, das soll aber deutlich ausgebaut werden“, sagte eine Sprecherin des RKI mit Blick auf die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplante Verordnung zur Kostenerstattung an die Labore und Einführung einer Meldepflicht an das RKI.
Genomsequenzierungen werden nach Information des RKI in Deutschland an verschiedenen Stellen durchgeführt. Ansprechpartner sind Nationale Referenzzentren oder Konsiliarlabore, die für bestimmte Erreger benannt werden; das Konsiliarlabor für Coronaviren ist an der Charité in Berlin angesiedelt. Auch das Robert-Koch-Institut selbst führt Genomsequenzierungen durch, ebenso Universitätskliniken, Landeslabore oder spezialisierte private Labore. Eine zentrale Erfassung der Zahl der Genomsequenzierungen gebe es bisher nicht. (dts Nachrichtenagentur)
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