Düsseldorf – Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet lässt die Haftbarkeit des Fleischproduzenten Tönnies für den Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh prüfen.
„Es wird derzeit sehr genau geprüft, ob und gegen welche Regeln das Unternehmen verstoßen hat und wo es in Haftung genommen werden kann“, sagte der CDU-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ zur Frage, ob das Unternehmen haftbar zu machen ist.
„Ich sehe Tönnies in Verantwortung.“ Der Ministerpräsident verteidigte seine Regierung gegen die Kritik, zu spät gegen die Arbeitsweise der Fleischfirma vorgegangen zu sein: „Die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen waren bekannt“, sagte Laschet dem RND.
„Rot-Grün hat die Werkverträge eingeführt, die zum Problem geworden sind.“ NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann habe sich hier als einziger mit wirklichem Nachdruck für eine Änderung eingesetzt.
Für eine gesetzliche Änderung habe es jedoch keine Mehrheit gegeben, so La schet. „Das muss man nüchtern einräumen.“ Laschet lobte den Einsatz von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gegen die schlechten Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie: „Was Bundesarbeitsminister Hubertus Heil jetzt dazu vorgelegt hat, ist der richtige Weg: Werkverträge in der Fleischindustrie müssen abgeschafft werden“, sagte Laschet dem RND. „Ich hoffe, dass das so schnell wie möglich passiert.“ (dts Nachrichtenagentur)
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