Düsseldorf – Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich angesichts des Skandals um rechtextremistische Chatgruppen in der Landespolizei besorgt gezeigt.
„Die Lage ist angespannt“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Mich bedrückt die Debatte.“ Er sei schockiert, überrascht und beunruhigt. „Ich dachte, wir wären mit dem Thema durch in Deutschland.“
Die Aufklärung werde „mühsam und langwierig“ werden. „Es gibt keine schnelle Lösung.“ Denkbar sei, dass sich rechtsextremistisches Gedankengut im Dienst entwickele. „Wenn jemand im Dienst immer mit denselben kriminellen Gruppen und den Problemen dieser Welt konfrontiert ist, ohne dass sich etwas ändert, dann kann das zu Enttäuschung und Radikalisierung führen.“
Im Einzelfall könne deshalb die Rotation von Beamten eine Lösung sein. Eine Studie zu Rassismus in der Polizei „hilft mir jedenfalls nicht weiter“, so Reul. „Vor allem brauchen wir eine Kultur des Hinguckens, am besten von unten nach oben. Den Polizisten muss klar sein: Ich habe nicht nur einen Job, sondern einen Auftrag“, sagte der CDU-Politiker. (dts Nachrichtenagentur)
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