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Neustadter Kulturpreis 2016 für „Frau Stiftskirche“ und Team: Stadtverband ehrt Bau- und Förderverein Stiftskirche

25. September 2016 | Kategorie: Kultur, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional
Blick in den Innenraum der geteilten Neustadter Stiftskirche. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Blick in den Innenraum der geteilten Neustadter Stiftskirche.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt. Der Bau- und Förderverein Stiftskirche wird den Kulturpreis 2016 erhalten, den der Neustadter Stadtverband für Kultur verleiht. Am Samstag, 8. Oktober, wird Stadtverbandsvorsitzender Hansjürgen Hoffmann um 19 Uhr in der Stiftskirche die Auszeichnung an die Vereinsvorsitzende Christiane Conrad übergeben. Die Laudatio hält der Pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad.

Am Anfang waren es 2006 gerade mal drei Personen, die ihre Idee „Wir brauchen einen Förderverein für den Ausbau der Stiftskirche“ diskutierten. Der Kreis wurde größer – heute sind es 125 zahlende Mitglieder, die bis heute mit ihren Beiträgen allein rund 35.000 Euro einbrachten.

„Der Bau- und Förderverein Stiftskirche hat mit einer in der pfälzischen Landeskirche beispiellos erfolgreichen Aktion . . . den größten Teil der Kosten für den neuen Boden aufgebracht“, formulierte Kirchenpräsident Christian Schad schon 2014.

Er lobte damit den Einfallsreichtum der Fördervereins-Chefin Christiane Conrad, deren Lebensinhalt die Stiftskirche weitgehend geworden ist. Der Verkauf von Bodenplatten erbrachte rund 81.000 Euro von über. 600 Spendern.

Die nächste Aktion „Werde Orgelpfeifenstifter“ spülte bis Mitte 2016 rund 90.000 Euro in die Vereinskasse. „Eine Wahnsinnsarbeit“ war es für sie, die entsprechenden Urkunden zu schreiben und zu verschicken. Neben vielen Einzelspenden haben sich die Neustadter Servicevereine „Lions-Club“ und „Rotary“ mit namhaften Summen von 55.000 (für das Deckengemälde) bzw. 20.000 Euro eingebracht. Spendengelder wurden auch für die neue Kanzel sowie den von Dorothée Aschoff gestalteten Altar verwendet.

„Frau Stiftskirche“, wie manche Neustadter Christiane Conrad nennen, sprudelt über vor Ideen, um „die bedeutendste gotische Kirche der Vorderpfalz“ weiter erneuern und verschönern zu können. Sie strebt bis Ende des Jahres 2016 die 100.000-Euro-Grenze an – ein ambitioniertes Vorhaben. Und dazu sollen auch weitere ihre Aktionen mit der Christianes Kinderbackhaus, Bücher- und Postkartenverkauf, Konzerte und CD-Produktionen mit Orgelwerken von Instrumenten aus dem Dekanat beitragen.

Erfolgreich war auch der Verkauf von Stühlen unter Einbeziehung Neustadter Künstler. Mitgearbeitet hat sie am Kirchenführer, Conrad kochte auch „biblische Suppe“ für die Vereinskasse am Weihnachtsmarkt. Sie wünscht sich, dass das Engagement der Neustadter für ihr Wahrzeichen der Stadt weiter so bleibt. So einige haben Orgelpfeifen gestiftet und nicht den eigenen Namen, sondern „Christiane Conrad“ eintragen lassen . . .

„Frau Stiftskirche“ und ihr Team haben mit ihren schon zehn Jahre dauernden Aktionen der Kultur in Neustadt an der Weinstraße einen herausragenden Dienst erwiesen, sagte Hansjürgen Hoffmann, der Vorsitzende des Stadtverbands für Kultur, der den Preis vergibt, bei der Jurysitzung.

Schließlich sei die Stiftskirche in ihrer Funktion als „Grablege und Memoria der rheinischen Wittelsbacher ein Denkmal von nationaler Bedeutung“. Natürlich ist sie auch die Gemeindekirche – ein Grund mehr für Christiane Conrad, 2017 die Ordination zur Prädikantin anzustreben, womit sie auch in den umliegenden Dörfern nicht nur predigen, sondern auch taufen, trauen, beerdigen darf.

Die Innenrenovierung des prot. Teils der Stiftskirche umfasste das Langhaus mit dem Pfarrchor sowie die unteren Geschosse im Südturm. Den über zweijährigen Restaurierungsarbeiten mit Decken und Chorbild folgten Rekonstruktionen an den wieder entdeckten Malereien.

Parallel wurde eine neue Gebäudetechnik eingebaut. Hinzu kamen archäologische Untersuchungen zur Lage der Vorgängerkirche St. Ägydius. Die neue Chororgel wurde 2015/16 vom holländisch-schweizerischen Orgelbauer Bernhardt H. Edskes mit 20 Registern gebaut.

Christiane Conrad: „Auch wenn die Orgel schon steht, dürfen Sie gerne noch Orgelpfeifenstifter werden! Die Anschaffungskosten von rund 450.000 Euro müssen hauptsächlich durch private und öffentliche Spenden erwirtschaftet werden. Ihre Unterstützung ist sehr willkommen“. (red)

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