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Neujahrsempfang in Jockgrim: „Alle Kraft den Schulen“

5. Januar 2014 | Kategorie: Allgemein, Kreis Germersheim, Regional

Verbandsgemendebürgermeister Uwe Schwind mit Mundartdicher und Sänger Erich Hoffmann (li.) , Tabakkönigin Sina I. und dem Rheinzaberner Prinzenpaar Elke und Christian.
Fotos: Licht/pfalz-express.de
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Jockgrim – Die aktuelle Niedrigzinslage will die Verbandsgemeinde Jockgrim ausnutzen, um notwendige Kreditaufnahmen für geplante Projekte zu tätigen.

Das sagte Verbandsbürgermeister Uwe Schwind bei seiner Neujahrsrede auf dem Empfang im Ziegeleimuseum Jockgrim und informierte mit einer ausführlichen Bewertung der Finanzlagen der Verbands- und Ortsgemeinden.

So sei Neupotz als kleinster Ort dennoch der finanzielle Krösus in der Verbandsgemeinde, denn Neupotz hat aktuell Rücklagen von 750.000 Euro – trotz großer abgeschlossener Bautätigkeiten wie die Polderscheune und die Umgestaltung des Kirchplatzes. Schwind sprach dafür dem Neupotzer Ortsbürgermeister Emil Heid großen Respekt aus.

Hatzenbühl habe stark aufgeholt und seine Kreditverbindlichkeiten von 1,3 Millionen im Vorjahr auf nun 360.000 Euro reduzieren können.

Rheinzabern musste große Summen in die Infrastruktur investieren und sich dadurch auf 1,2 Millionen Euro verschulden. Jockgrim selbst steht nach Ausgaben für die Stadtbahn, dem ehemaligen Obdachlosenhaus und diversen Bauinvestitionen bei einem Schuldenstand von 10,5 Millionen Euro.

Die Verbandsgemeinde will sich nochmals geplant verschulden. Der aktuelle Stand von 2,7 Millionen soll um weitere 3, 5 Millionen aufgestockt werden. Das Geld wird für die Grundschulerweiterungen in Rheinzabern und Hatzenbühl sowie für den Ausbau der IGS Rheinzabern gebraucht. Der Kredit soll innerhalb von 25 Jahren komplett abbezahlt werden, die restlichen Kosten von Land und Kreis gefördert werden.

Der Verbandsgemeinderat hatte in seiner letzten Sitzung im Jahr 2013 zudem eine 3,5-prozentige Umlage ausschließlich für den Schulausbau beschlossen – einmütig, wie Uwe Schwind betonte und sich ausdrücklich bei den Räten und den vier Ortsbürgermeistern bedankte. Durch diese Umlage werden noch einmal 400.000 Euro pro Jahr aufgebracht. „Es kommt nicht von ungefähr, dass wir unseren Doppelhaushalt 2013/2014 unter das Motto „alle Kraft den Schulen“ gestellt haben, so Schwind.

Musik, Hoheiten, Sternsinger  und Mundartdichter Erich Hoffmann

Doch die Besucher in der brechend vollen Halle des Ziegeleimuseums hörten nicht nur Zahlenwerk.

Der Neujahrsempfang wurde musikalisch von der Schülerkapelle des Musikvereins Jockgrim unter der Leitung von Regina Heckler begleitet.

Mundartdichter und Musiker Erich Hoffmann brachte die Besucher zum Lachen und zum Nachdenken mit seinen beiden zwei Gedichten über die Entwicklung der Sprache und der „Sache, die immer zwei Seiten hat“.

Auch die Sternsinger mit Pfarrer Roland Hund waren gekommen, ebenso wie die Rheinzaberner Faschingsmajestäten Prinzessin Elke I. und Prinz Christian II. sowie Tabakkönigin Lisa I. als prominente Vertreter der Verbandsgemeinde.

 Schulfamilie IGS Rheinzabern: Silvesterbräuche in Europa

Die Schulfamilie der IGS Rheinzabern unter der Leitung von Schulleiter Pete Allmann schilderte im Rahmen des internationalen Comeniusprojekts einige Silvesterbräuche in anderen Ländern. Wer wusste schon, dass es beispielsweise in Italien üblich ist, an Silvester rote Unterwäsche zu tragen? Oder in Bulgarien das Jahr mit Schlägen eines geschmückten Kirschzweigs auf den Rücken beginnt? Abschließend sangen Schüler und Lehrer ihren Ohrwurm „Let it shine“, der bereits auf der Offerta in Karlsruhe für viel Applaus sorgte.

Ortsbürgermeister Scherer: Abschied in diesem Jahr

Ortsbürgermeister Jörg Scherer, bekanntlich ein Mann der kurzen, aber prägnanten Worte, informierte über das Dorftheater, das mit Hilfe des Chawwerusch-Theaters in Jockgrim aufgebaut werden soll. Ansonsten wolle er – wie im US-System – nach zehn Jahren nicht wieder kandidieren;  es seien nun Andere am Zug, die Geschicke von Jockgrim zu lenken. „Bei Allen, die mich leiden oder eben nicht leiden konnten, bedanke ich mich für die Zusammenarbeit und Geduld“, sagte Scherer.

Wohnraum für Asylbewerber

 VG-Bürgermeister Uwe Schwind appellierte an anwesende Vermieter, für die zugewiesenen Asylbewerber Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Man gehe ganz bewusst den Weg der Dezentralisierung und verteile die Asylanten auf die verschiedenen Ortsgemeinden – und auch dort wiederum in unterschiedliche Gebiete: „Nichts Schlimmeres als eine Massenunterkunft oder gar Container,“ so Schwind. Integration funktioniere am besten, wenn sich Bewerber unter der Bevölkerung verteilten. Angemietete Wohnungen würden ordentlich bezahlt, versicherte der Bürgermeister.

Feuerwehrleute geehrt

Wie jedes Jahr wurden auch dieses Mal wieder verdiente Feuerwehrleute geehrt, aus alles vier Wehren der Ortsgemeinden.

Das Silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes für 25 Jahre aktive Tätigkeit erhielten:

  • Pascal Endres, Feuerwehr Jockgrim, Verantwortlicher in der Einsatzzentrale und Kenner des Digitalfunks, tätig in einer diesbezüglichen Projektgruppe.

  • Martin Reiß, Feuerwehr Jockgrim, bereits mit 12 Jahren in die Jugendfeuerwehr eingetreten – seit neuestem Vater von Zwillingen, aber immer einsatzbereit.

  • Hubert Dirion, Feuerwehr Rheinzabern, Schulungen und Leistungsabzeichen in großer Zahl. Trotz Selbstständigkeit ebenfalls immer einsatzbereit.

Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes für 35 Jahre aktive Tätigkeit erhielten:

  • Herrmann Hoffmann, Feuerwehr Hatzenbühl, hielt bis zu seiner Entpflichtung den Hatzenbühlern die Treue.

  • Erwin Spitz, Feuerwehr Neupotz, war jahrzehntelang für die Geräte- und Fahrzeugpflege in Neupotz verantwortlich. Mit 60 Jahren ließ er sich entpflichten.  (cli)

 

 

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