Hatzenbühl – Auch in 2014 bleiben Verkehrsberuhigung, Kindertagesstätte und erneuerbare Energien weiterhin die drei großen Themen und aktive Bürgerbeteiligung in Hatzenbühl erwünscht.
Die Bürger von Hatzenbühl folgten in großer Zahl der Einladung von Ortsbürgermeister Karlheinz Henigin zum Neujahrsempfang.
Zur Eröffnung begrüßte die amtierende Tabakskönigin Sina I. die Gäste und überbrachte ihre guten Wünsche für das Jahr 2014. Für sich selbst, als Hatzenbühler Tabakskönigin, wünschte sie sich weiterhin viele interessante Veranstaltungen regional und überregional zur Repräsentation des Hatzenbühler Tabaks.
In seiner Ansprache gab Henigin einen Rückblick zu den Geschehnissen 2013. Ein geplanter Zusammenschluss der Landkreise Landau, Südliche Weinstraße und Kreis Germersheim sehe er kritisch, wegen der langen Anfahrtswege für die Bürger und der durch Zusammenschluss entstehenden gemeinsamen Schuldenlast von 300 Millionen Euro. Hier appellierte er an die politisch Verantwortlichen, dies nochmals zu Überdenken.
Fakten und Finanzen
Die Einwohnerzahlen in Hatzenbühl pendeln bei 3.000 Einwohnern und der Anteil der ausländischen Mitbürger beträgt 8,9 %.
Die anfänglichen Verbindlichkeiten der Ortsgemeinde zu Beginn des Jahres 2013 in Höhe von 1,25 Millionen konnten durch Bauplatzverkäufe und Einnahmen auf rund 361.000 Euro zurückgeführt werden, trotz Investitionen in Höhe von 2 Millionen Euro in ein Kunstrasenfeld, den den Bauhof und die LED-Straßenbeleuchtung.
Die Pro-Kopf Verschuldung betrage in Hatzenbühl 120,45 Euro, berichtete Henigin weiter. An Vermögen besitzt die Gemeinde Hatzenbühl noch zum Verkauf bestimmte Gewerbe- und Baugrundstücke im Wert von 2,5 Millionen Euro.
Die auf 3,5 % Punkte steigende Verbandsgemeindeumlage werde ausschließlich zur Finanzierung von Baumaßmaßnahmen und Ausrüstung in den Schulen der Verbandsgemeinde Jockgrim verwendet. Für Henigin ist dies eine gute Investition in die Schulbildung der Kinder. So bedeute die Sekundarstufe 2 mit der Möglichkeit eines Abiturabschlusses in der Integrierten Gesamtschule Rheinzabern einen Standortvorteil der Verbandsgemeinde Jockgrim und den dazugehörigen Ortsgemeinden.
Planungen
Henigin bedankte sich nochmals ausdrücklich bei der Verbandsgemeinde Jockgrim für die Einrichtung einer freiwilligen Ganztagsbetreuung für insgesamt 50 Schulkinder. Er hoffe, dass es in diesem Jahr gelingen werde, die Genehmigung als Ganztagsschule in Angebotsform nach viermaligem Anlauf zu erhalten.
Mit einer Weitsprunganlage und einer Laufbahn wurde im Stadion die Möglichkeiten für den Vereins- und Breitensport verbessert.
Die Planungen der für Hatzenbühl dringend benötigte Ortsumgehung gehen auch in 2014 weiter. Die Gemeinde wird erneut versuchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 zu erreichen. Die Chancen für eine geplante Fußgängerampel in der Kirchstraße sind auf Grund der Wenig- bzw. Nichtbenutzung gesunken.
Für die Weihnachtsbeleuchtung sucht die Gemeinde noch Sponsoren und im Bereich Luitpold- und Maxstraße wurden die Abwasserprobleme nach Erneuerungsmaßnahmen am Abwasserkanal behoben. Dabei wurden auch gleich die die dazugehörigen Straßen und die Gehwege saniert.
Im Frühjahr steht der Umbau der Kreuzung Luitpold-, Kirch- und Lindenstraße mit Anschlussleitungen und Straßenbelag an. Hier sind Belastungen durch Baumaßnahmen und Sperrungen anderer Straßen im Ort vorprogrammiert.
Windkrafträder
Das Thema erneuerbare Energien ist auch in Hatzenbühl weiterhin aktuell. Der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Jockgrim für die Windkraftfläche in Hatzenbühl wurde fortgeschrieben. Die beiden Betreiber der Windkraftanlagen, WEAG AG und Stadtwerke Speyer, haben die Genehmigungsanträge für fünf Windkrafträder eingereicht. Die Nutzungsverträge mit Grundstückseigentümern und der Ortsgemeinde sind unterzeichnet . Der Bau der Windkrafträder ist jetzt abhängig von der auf Bundesebene in der Diskussion befindlichen Verringerungen der Einspeisevergütung.
Falls diese nicht gänzlich zusammengestrichen wird, ist mit dem Bau der Anlage im 4. Quartal 2014 zu rechnen.
Am 25. Januar 2014 besteht die Möglichkeit, die für Hatzenbühl geplanten Windanlage Nordex N 117 in Heppdiel bei Walldürrn zu besichtigen. Anmeldung bis 21.Januar bei Ortsbürgermeister Karlheinz Henigin.
Wohngemeinschaft für Rentner auf tönernen Füße – Bistum Speyer mauert
Den Rechtanspruch auf einen Platz in der Kindertagesstätte für Zweijährige kann die Gemeinde Hatzenbühl erfüllen. Mit dem Aufstellen eines Containers ergibt sich die Möglichkeit für 150 Kinder, davon 72 Ganztageskinder mit einem Mittagessen mit Frischküche zu versorgen.
Das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs in Hatzenbühl bleibt auch zukünftig abhängig von der Nutzung von Bus und Stadtbahn. Hier ist Hatzenbühl momentan gut eingebunden. Zukünftige Investitionen stehen an für die reparaturbedürftigen Gemeindestraßen.
Im ehemaligen Pfarrhaus ist eine Wohngemeinschaft für Rentner geplant. Ortsgemeinde und Malteser Hatzenbühl befürworten dies, jedoch stünden die Verantwortlichen des Bistums Speyer diesem Projekt nicht positiv gegenüber, hieß es.
Neue Pächterin
Das Bürgerhaus Hatzenbühl hat mit Sabine Zaucker aus Jockgrim eine neue Pächterin und die „Gute Stube von Hatzenbühl“ kann und will wieder Platz für Familienfeiern in sein.
Auch zukünftig versucht die Gemeinde weiterhin wie bisher die Förderung für Vereine, sowie die Unterhaltung der Grünanlagen, Sportstätten und auch des Friedhofes beizubehalten. Dieses Jahr wird es wieder einen Seniorentag am Sonntag, 16. März, geben, nachdem dieser 2013 ausgefallen ist.
Mehr Wahlbeteiligung, mehr Fasching gewünscht
Für die Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 wünschte sich Henigin für die Ortsgemeinde rege Bürgerbeteiligung, dies sei in Hatzenbühl ausdrücklich erwünscht, so Henigin. Er appellierte an die Bürger, sich bei Bürgerversammlungen und öffentlichen Gemeinderatssitzungen zu Planungen und Vorhaben der Gemeinde zu informieren und zu beteiligen.
Den Maltesern Hatzenbühl dankte Henigin für die Bewirtung mit Glühwein und Essen bei der Kirchweih in Hatzenbühl in den vergangen 38 Jahren, welche für die Kirchweih eine Bereicherung war. Ab 2013 ging diese erstmalig an den örtlichen Verein „Südpfälzer Faschingsfreunde“ über, die sich als sehr gute Nachfolger bewiesen und sich bereits im neuen Jahr mit einem Tannenbaum-Hoch- und Weitwurf ins örtliche Vereinsleben eingebracht haben.
Mehr Gastronomie im Ort wünschte sich Henigin für Hatzenbühl und bedauerte auch, dass es keinen Vereinsball und auch keine Veranstaltung zu Fasching von Seiten der beiden Vereine Frauengemeinschaft und Lyra mehr gibt. Hier vermisse er gerade im Wahljahr 2014 die fehlenden Faschingsspitzen, wie die „Läuferinnen“ und die „Hatzenbühler Tagesschau“.
Erstmalig veranstaltet die Ortsgemeinde Hatzenbühl zusammen mit Sabine Zaucker, der Bürgerhauswirtin, am Faschingssamstag eine Tanzveranstaltung. Hierzu forderte er die Anwesenden auf teilzunehmen, damit in Hatzenbühl die Faschingstradition nicht ganz verschwinde.
Ehrungen
In Anschluss nahmen Ortsbürgermeister Karlheinz Henigin und Walter Oßwald, Vorsitzender des DRK Kandel, Ehrungen für die unentgeltlichen Blutspender vor. Geehrt wurden für 10-malige Blutspende Alexander Rohathyn, 25-malig spendete Doris Nauerth. Für 50-malige Spende wurden geehrt Corina Wünstel und Manfred Werling und für 75-malige Spende erhielt Ludwig Klein eine Auszeichnung. Insgesamt 100-mal spendeten Wünstel Dieter Blut für den guten Zweck. Verhindert waren Juliane Hasa 10-malige Spende, Klaus Henigin 50-malige Spende , Eugen Werling mit 75-maliger Spende und Peter Schmitt mit 100-maliger Blutspende.
Einen Spendenscheck in Höhe von 1.350 Euro für den Ankauf einer Schaukel für den Kinderspielplatz im Neubaugebiet „Tabakfeld“ überreichten Karl Dieter Wünstel und Gertrud Werling, erster und zweite Vorsitzende der CDU Hatzenbühl. Der Betrag entstand aus dem Erlös der von der CDU Hatzenbühl organisierten Hatzenbühler Weihnachtsmärkte 2011 und 2012, der immer für einen guten Zweck zur Verfügung gestellt wird.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung vom Gesangverein Lyra 1899 Hatzenbühl mit Nessaja „Ich wollte nie erwachsen sein“ und „Swing Low, Sweet Chariot“, dirigiert von Karlheinz Schnorr. (jb/red)
Diesen Artikel drucken