Bad Bergzabern – Mit einem bunten Programm wartete der Neujahrsempfang in Bad Bergzabern auf.
Eingestimmt wurde der Abend mit einem Musikstück mit Helmut Breuner an der Trompete und Peter Kusenbach am Klavier und dem Petronella-Chor unter der Leitung von Jutta Jäger.
Bürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig konnte dann rund 200 Gäste im Haus des Gastes begrüßen, darunter auch französische Nachbarn und Freunde aus Wissembourg und dem benachbarten Elsass, denen seine ersten Worte galten.
„Mit Brüderlichkeit und Solidarität sind wir in Gedanken bei den Opfern der feigen terroristischen Mordanschläge von Paris. Aber durch diese Untat sind die demokratischen Länder nicht gespalten, sondern enger zusammengerückt in einer weltweiten Vereinigung in Charlie“, sagte Ludwig und forderte die Anwesenden auf, der Opfer zu gedenken: „Nous sommes Charlie.“
Bad Bergzabern soll wieder lebendiger werden
In seiner Neujahrsansprache ging Ludwig auf die Situation der Stadt ein, die zu vitalisieren er sich auf die Fahnen geschrieben hat.
Für eine lebendigere Innenstadt müsse man außer dem verbliebenen innerstädtischen Fachhandelsangebot auch andere Angebote stärker nutzen. Ludwig nannte als Stichworte Gastronomiebetriebe, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Vereine, Kirchen, Physiotherapeuten, Arztpraxen, Anwalts und – Steuerberaterkanzleien und eine weitere enge Zusammenarbeit mit dem Werbekreis.
Ein besonderer Schatz seien die historischen Gebäuden, aus denen die Stadt Wertschöpfung gewinnen will. Dafür sei eine gepflegte und saubere Atmosphäre wichtig. Alle dahingehend geplanten Aktionen sollten zum besonderen Flair der Stadt, nämlich Wasser, Wein, Wald und Wellness, passen und den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Der Stadtchef legt dabei großen Wert darauf, alle Bevölkerungsgruppen zu bedenken: Junge und Alte, Singles und Familien mit Kindern, für Einheimische, Kurgäste und Touristen.
Umgehung und Anschluss
Für einen heilklimatischen Kurort sei es außerdem unumgänglich, dass endlich die Ortsumgehung mittels eines Tunnel notwendig geschaffen würde. Ludwig appellierte an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten der Südpfalz, dieses Anliegen mit Nachdruck in Mainz und Berlin zu vertreten.
Auch der Anschluss an die Technologieregion Karlsruhe soll durch eine Stadtbahnverbindung zustande kommen.
Ein ausführliches Interview mit Fred-Holger Ludwig zu diesen Themen gibt es in den nächsten Tagen auf pfalz-express de.
Voice of Germany-Star Philipp Rodrian singt
Mit rauschendem Beifall wurde der Auftritt von „The Voice of Germany“-Teilnehmer Phillip Rodrian (Pfalz-Express berichtete) und seinem Gitarristen Benedikt Broda bedacht.
Im Anschluss daran zeigten die kleinen Turner des TV Bad Bergzabern, wie gelenkig und körperbeherrscht man schon in ganz jungen Jahren sein kann.
Oberstleutnant Eder stellt Elektronikzentrum vor
Oberstleutnant Wolfgang Eder, Kommandeur des Elektronikzentrums der Bundeswehr in Bad Bergzabern, stellte den Gästen seine Dienststelle vor. 300 hochqualifizierte Mitarbeiter arbeiten dort an komplexen Aufgabenfeldern.
Die im Elektronikzentrum entwickelte Technik diene auch dem Schutz von Leib und Leben der Soldaten in den Auslandseinsätzen, betonte Eder. Als Beispiele nannte der Oberstleutnant die Instandsetzung oder Prüfung von Lichtwellenleitern, Brennstoffzellen, Satcom oder GPS oder dem GEO-Informationsdienst.
Pro Jahr werden in der eigenen Fachwerkstatt 24 junge Menschen in dreieinhalb Jahren zum Elektroniker für Geräte und Systeme ausgebildet. Die meisten davon stammten aus der Region, so Eder – vor drei Jahren habe der 1.000 Absolvent bestanden.
Er selbst fühle sich äußert wohl in Bad Bergzabern und genieße die gefühlte Zusammengehörigkeit mit den Bürgern. Eder dankte in diesem Zusammenhang allen Mandatsträgern in Land, Kreis und Stadt für ihren Einsatz zum Erhalt des Standorts.
Die Zeit steht still
Märchenfee Sulamay bezauberte mit einer ihrer Geschichten die Zuhörer. Märchen, „aach uff Pälzisch“, wie sie nicht jeder kennt, sind ihre Spezialität. Dieses Mal war es der Gääßepeter, der eine stehengebliebene Uhr angestoßen und so die erstarrte Zeit wieder in Fluß gebracht hatte – Lebendigkeit zog wieder ein in einer zuvor zu Staub und Stein erkalteten Welt.
Nach weiteren Darbietungen der zuvor aufgetretenen Protagonisten und dem Schlusswort von Bürgermeister Ludwig hatten die Gäste dann bei pfälzer Wein und Brezeln Gelegenheit zum Austausch und zu Gesprächen. (cli)
Diesen Artikel drucken