Speyer – Weihbischof Otto Georgens weihte den neu gestalteten St. Guido-Stifts-Platz in Speyer ein. Er enthüllte eine Stele auf der Westseite des Platzes, die an den Namensgeber des Platzes, den Heiligen Guido von Pomposa, erinnert.
„Ich freue mich, dass die Erinnerung an den Heiligen Guido auf diese Weise im Bewusstsein der Speyerer Bürger lebendig bleibt“, sagte Weihbischof Georgens.
Die Stadt Speyer hat den Platz mit finanzieller Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz als Auftaktprojekt für den Stadtumbau der nördlichen Kernstadt neu gestaltet. Durch die neue Straßenführung und die Öffnung des Weidenberges ist er deutlich attraktiver geworden.
Während die kleine Parkanlage erst im nächsten Frühjahr komplett fertiggestellt wird, stehen eine Vitrine mit einem Glasfenster der ehemaligen St Guido-Kirche und die Stele zur Erinnerung an den Heiligen Guido bereits an Ort und Stelle. Der Platz stellt das nördliche Eingangstor zur historischen Innenstadt dar.
Staatssekretärin Raab: Neuer Platz wertet historisches Areal auf
Innenstaatssekretärin Heike Raab hat den neugestalteten St. Guido-Stifts-Platz in Speyer als weitere Aufwertung eines historisch bedeutsamen Areals bezeichnet. „Der St. Guido-Stifts-Platz heute ist ein Symbol für unsere Gegenwart, in der wir leben dürfen – geprägt von Weltoffenheit, Toleranz und Teilhabe“, sagte Raab bei der Einweihung des Platzes am Mittwoch.
Die Erneuerung des Platzes sei im Zusammenhang mit der neu errichteten Synagoge verwirklicht worden. „Speyer ist, wie die beiden anderen SCHUM-Städte Mainz und Worms, ein für die Geschichte des Judentums in Deutschland außerordentlich bedeutsamer Ort“, betonte die Staatssekretärin. Daher habe das Innenministerium den Ausbau des Platzes als Teil des Gesamtbildes aus Mitteln der Städtebauförderung mit mehr als 959.000 Euro gerne mitgetragen.
Raab betonte besonders den hohen Anteil der Bürgerbeteiligung bei dem Projekt: Die Bürger waren bei Workshops intensiv in den Planungsprozess eingebunden. Ihre Wünsche und Anregungen sind in das Ergebnis eingeflossen. Sie haben diesen Platz gestaltet und wieder zum Leben erweckt. Nutzen und genießen Sie ihn“, sagte Raab zur Bevölkerung.
Information:
Der Heilige Guido (970-1046) leitete fast 40 Jahre als Abt das Benediktiner-Kloster Pomposa an der Adriaküste. Der salische Kaiser Heinrich III., der mit Guido verwandt war, überführte seinen Leichnam auf der Rückreise von seiner Kaiserkrönung 1047 nach Speyer. Seine Gebeine wurden in der Stiftskirche St. Johannes, dem späteren St. Guidostift, beigesetzt. Die Kirche war die zweitgrößte Kirche in Speyer und zugleich Wallfahrtskirche und Pfarrkirche. Das Stift wurde 1689 zerstört, nur zum Teil wieder aufgebaut und 1801 aufgelöst.
Heute befinden sich Reliquien des Heiligen Guido in der Klosterkirche von St. Magdalena und in der Katharinenkapelle des Domes. Ein Teil der Gebeine wurde an die Abtei Pomposa zurückgegeben. Der Heilige Guido ist einer der Speyerer Diözesanpatrone und zweiter Stadtpatron der Stadt Speyer. (red/is)
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