Brüssel/Moskau – In der Nato wird darüber debattiert, ob die gegen potenzielle Angriffe aus dem Nahen Osten geplante Raketenabwehr auch gegen Russland ausgerichtet werden kann.
Solche Forderungen kämen aus den baltischen Mitgliedsländern und Polen und würden von den USA unterstützt, berichtet der „Spiegel“.
In den Vorbereitungen des Nato-Gipfeltreffens Ende kommender Woche hatten demnach vier Länder gefordert, eine entsprechende Formulierung zu beschließen, da sie sich durch die russische Intervention in der Ukraine bedroht fühlten.
Die Mehrheit, allen voran Deutschland, sprach sich jedoch dagegen aus, weil man Moskau nicht ohne Not provozieren solle. Schließlich habe die Nato jahrelang den Russen versichert, der Raketenschirm richte sich nicht gegen sie.
Die weitere Debatte wurde auf die Zeit nach dem Nato-Gipfel verschoben.
In einem anderen Punkt sollen sich derweil die Hardliner durchgesetzt haben: Die sogenannten Rückversicherungs-Maßnahmen für Polen und das Baltikum, darunter die Stationierung von vier Kompanien und mehr Aufklärungsflüge an der Nato-Ostgrenze, sollen nicht nach einem Jahr automatisch auslaufen.
Das Berliner Kanzleramt hatte gefordert, dass die militärischen Aktionen nach einem Jahr von allen Nato-Staaten erneut bestätigt werden müssen. Da die Bundesregierung am Ende mit dieser Forderung allein stand, habe sie nachgegeben, hieß es. (dts Nachrichtenagentur)
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