Berlin – Frührentner sollen nach dem Willen von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) künftig mehr als bisher hinzuverdienen dürfen.
Das geht dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zufolge aus einer Stellungnahme ihres Ressorts für die Koalitionsarbeitsgruppe zum flexibleren Renteneintritt hervor. Union und SPD wollen in dieser Woche mit ihren Verhandlungen beginnen.
Im Nahles-Papier heißt es demnach, im Moment nutzten „sehr wenige Menschen“ die Möglichkeit, eine Teilrente zu beziehen und gleichzeitig weiterzuarbeiten.
Heute dürfen Senioren, die vor Erreichen der regulären Altersgrenze in den Ruhestand wechseln, maximal 450 Euro anrechnungsfrei hinzuverdienen. „Schon ein geringes Überschreiten dieser Grenze führt zu einer unverhältnismäßig starken Rentenkürzung“, heißt es in der Stellungnahme.
Ablehnend äußerte sich das Ministerium dagegen zum Vorschlag der Union, die Arbeitgeberbeiträge für erwerbstätige Rentner zu streichen. Dies sei mit „erheblichen Beitragsausfällen“ verbunden.
Auch die Gewerkschaftsforderung, den Ausstieg aus dem Erwerbsleben ab 60 Jahren zu erleichtern, sehe das Ministerium skeptisch. Würden etwa 100.000 Senioren mit 60 Jahren in den Ruhestand wechseln und eine Teilrente von 50 Prozent beantragen, entstünden Kosten von insgesamt rund 900 Millionen Euro jährlich.
Das Papier hat dem Magazin zufolge in Gewerkschaftskreisen bereits für Unmut gesorgt. (dts Nachrichtenagentur)
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