Dienstag, 05. November 2024

Nagelsmann: Von 1860 München zum großen Bayern München

30. Juli 2021 | Kategorie: Allgemein, Freizeit & Hobby, Ratgeber

Quelle: pixabay.com

Seit dem ersten Juli hat Julian Nagelsmann seine Tätigkeit als neuer Bayern-Trainer aufgenommen.

Ein Wundertrainer auf der Trainerbank einer Supermacht? Die Idee begeistert schon die Fans, doch hinter dem Schein verbirgt sich für den 33-jährigen Techniker vielleicht eine schlimmere Realität. Der Mann, der mit seiner taktischen Fülle die heiligen Prinzipien der Bayern zu verletzen droht, wird auch beweisen müssen, dass er für dieses brutal anspruchsvolle Umfeld die richtigen breiten Schultern hat.

Julian Nagelsmann, eine ungewöhnliche Karriere

Julian Nagelsmann hatte eine Amateur Fußballkarriere: Er hat hauptsächlich in zwei Clubs gespielt: München 1860 II (2006-2007) und FC Augsburg II (2007-2008). Am Ende seiner Karriere hat er sich dazu entschlossen, Diplome zu machen um Profi Fußballtrainer zu werden. Er hat seine Karriere als Trainer bei Hoffenheim 2016 begonnen, damals war er 28 Jahre alt.

Julian Nagelsmann bei den Bayern, es ist zunächst einmal fast selbstverständlich. Schon ab 2015 hat der vielversprechende Hoffenheimer U19-Trainer das Interesse von Uli Hoeness geweckt.

Der Präsident des FC Bayern hat sich bemüht, Nagelsmann zurück nach Bayern zu holen. Zurückkommen? Ja, der junge Mann ist nämlich ein echter Bayer, er ist 60 Kilometer von München geboren und dieser Club Fan hat Bayern im Blut.

Alter Kapitän der U17 von München…1860 (der andere Verein der Stadt, der jetzt in der Bundesliga 3 spielt) träumte schon davon, dem großen FC Bayern als Spieler beitreten zu können. Doch eine Meniskusverletzung im Jahr 2008 zwang ihn, seine Pläne zu überdenken, und er musste daher seine Karriere im Alter von nur 20 Jahren beenden.

Ein Gigant, den man nicht schubsen sollte

Die Rückkehr des Propheten in sein Heimatland hat das Potenzial, die Bayern im Rampenlicht zu halten und sie sogar in eine noch größere Dimension zu katapultieren. Die Bayern sind die letzten 9 Jahre Bundesliga Meister geworden. Wenn es nach den Quoten bwin-Website geht, ist der 10. Titel in Folge zum Greifen nah.

Aber Achtung: Das letzte Mal als der FC Bayern ein Trainer-Genie auf der Bank des Vereins empfang – Pep Guardiola – war der Fall eher uneinheitlich. Der katalanische Meister hat das Ballbesitzspiel des Rekordmeisters sicherlich revolutioniert, aber die drei aufeinanderfolgenden Niederlagen im Halbfinale der Champions League zeigen, dass die Mayonnaise nie richtig angesetzt hat.

Nagelsmann ist sicherlich der « unbeständigste » Trainer in diesem Bereich. Der junge Trainer muss wirklich krank sein um zweimal nacheinander dasselbe Spielsystem aufzustellen. Und während eines Spiels ist es noch schlimmer. Nagelsmann zögert nicht, sein Spielsystem zu ändern, wenn er es für nötig hält. Seine Spieler müssen ebenfalls an verschiedenen Positionen spielen können. Die Bayern, die ihren Ruhm unter Hansi Flick mit einem stabilen System und Spielprinzipien wiederaufgebaut haben, laufen Gefahr, ihren Bayern zu verlieren.

Paradoxerweise ist Nagelsmann auch ein taktischer „Uhrmacher“, der die Bewegungen und die Positionierung seiner Spieler wie eine Hand reguliert. Jede Bewegung, jede Kombination ist das Ergebnis einer sorgfältig durchdachten und geölten Mechanik bis hin zur Ausbildung. Da kann man Nagelsmann nur viel Glück beim in der Spur halten von Joshua Kimmich, Thomas Müller und Robert Lewandowski wünschen, die mit Hansi Flick viel Freiraum auf dem Platz hatten.

Die Zukunft wird uns schon sagen, ob der talentierte Trainer, der nie die Profiwelt als Spieler gekannt hatte, den FC Bayern zum 10. Mal in der Folge an den ersten Platz der Bundesliga bringen wird. Und warum eigentlich nicht eine siebte Champions League holen?

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