Berlin – Die Bundeswehr will Konsequenzen aus dem Pannenflug zum G20-Gipfel ziehen und die Flotte der Flugbereitschaft vergrößern.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte „Bild am Sonntag“: „Dass die Kanzlerin verspätet zu G20 kam, war bitter. Damit sich so etwas nicht wiederholt, stocken wir jetzt bei den Besatzungen auf und prüfen die Beschaffung von ein oder zwei weiteren Flugzeugen für die Langstrecke.“
Das Bundesverteidigungsministerium stellte am Mittwoch im Kabinett seine Pläne vor. Die Bundeswehr hält demnach die Beschaffung mindestens eines dritten Langstreckenflugzeugs vom Typ A330 oder A350 für erforderlich. Aktuell verfügt die Flugbereitschaft über zwei A340.
Die Kosten für den Kauf eines A330 oder A350 liegen je nach Ausstattung und ob sie gebraucht oder neu erworben werden zwischen 200 und 300 Millionen Euro. Verteidigungsministerin von der Leyen machte deutlich, dass das Geld für die Vergrößerung der Flugbereitschaft zusätzlich aus dem Bundeshaushalt bereit gestellt werden müsse: „Selbstverständlich darf der Transport der Regierungsmitglieder zu wichtigen Terminen nicht zu Lasten der Luftwaffe gehen, die ihr Budget für Hubschrauber und Flugzeuge in den Einsätzen braucht.“
Als Sofortmaßnahme wird künftig bei international herausragenden Terminen wie G20-Gipfeln oder NATO-Treffen eine komplette Flugzeug-Crew als Notfallreserve bereit stehen. Nach dem technischen Notfall im Konrad-Adenauer-Airbus und dem Flugabbruch konnte die Luftwaffe die Bundeskanzlerin nicht in einem anderen Flugzeug rechtzeitig zum G20-Gipfel fliegen, weil keine einsatzfähige Crew der Flugbereitschaft zur Verfügung stand. (dts Nachrichtenagentur)
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