Düsseldorf – Nach der deutlichen Wahlniederlage der SPD in Nordrhein-Westfalen hat die noch amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) schon 20 Minuten nach Schließen der Wahllokale ihren Rücktritt als Landesvorsitzende und als stellvertretende Bundesvorsitzende erklärt.
Sie übernehme die volle Verantwortung für die Niederlage und wünsche Armin Laschet eine glückliche Hand für NRW, so Kraft vor enttäuschten Anhängern. Laut erster Hochrechnung von Infratest/ARD kommt die SPD in NRW nur noch auf 30,6 Prozent (-8,5 Prozent), die CDU hingegen auf 34,3 Prozent (+8,0 Prozent) und wird damit mit Abstand stärkste Partei im bevölkerungsreichsten Bundesland.
„Das ist ein schwerer Tag für die SPD, ein schwerer Tag auch für mich persönlich“, kommentierte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz von Berlin aus das Ergebnis.
Schulz glaubt auch nach der Wahlschlappe seiner Partei in NRW weiterhin daran, die Bundestagswahl im Herbst gewinnen zu können. Zwar habe er gesagt, dass er Bundeskanzler werde, wenn die SPD in NRW gewinne – der Umkehrschluss, dass er dies bei einer Niederlage nicht werde, sei aber nicht zu ziehen, so Schulz am Sonntagabend im ZDF.
Emmanuel Macron sei noch vor fünf Monaten „ganz unten gewesen und jetzt ist er französischer Präsident“, so Schulz weiter. Zudem sei er ein erfahrener Wahlkämpfer, mahnte der SPD-Kanzlerkandidat in Richtung der politischen Konkurrenz.
(dts Nachrichtenagentur/red)
Diesen Artikel drucken