Landau. „Der Schreck im August letzten Jahres, als uns die Nachricht vom Brand unserer Schreinerei ereilte, war groß. Der Brand wurde gelöscht, die Schäden festgestellt, die Ärmel hochgekrempelt und eine Lösung erarbeitet.
Das erste Etappenziel ist nun mit der Fertigstellung unserer provisorischen Tischlerei erreicht“, so die Geschäftsführerin des Jugendwerks St. Josef, Gabriele Becker.
Sie stellte am Freitag bei einer kleinen Feierstunde die Pläne für die neue Tischlerei in der als provisorische Tischlerei genutzten Halle, vor. Stefan Garbsch, Technischer Koordinator und Leiter, führte die Gäste durch die Halle und erläuterte bestimmte Funktionsweisen.
„Wir möchten uns hiermit insbesondere im Namen unseres Tischlerteams und unserer Auszubildenden herzlichst bei allen bedanken, die uns in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben.
Ihr Zuspruch und Ihre Mithilfe haben nicht zuletzt dazu beigetragen, dass wir den Ausbildungsbetrieb aufrechterhalten konnten und nun wieder erwartungsvoll in die Zukunft schauen können“, sagte Becker.
Mehrere Schutzengel habe man wohl gehabt, erinnert sie sich an den Brand im letzten Jahr (siehe auch: Ausbildungsstätte durch Brand im Jugendwerk St. Josef zerstört: Schweitzer ruft Betriebe auf, Praktika anzubieten und Brand im Jugendwerk St. Josef: Zwei junge Frauen als Zeugen gesucht)
Sie erinnert sich an eine Welle der Hilfsbereitschaft und außergewöhnlichen Zusammenarbeit der Institutionen, damit das Tagesgeschäft, sprich, die Ausbildung in St. Josef, weiterlaufen konnte.
Ausbilder Erhard Ries, seit 1965 mit dem Jugendwerk verbunden, gab einen kleinen geschichtlichen Abriss, der bis in die letzten Jahre reichte. Vor zwanzig Jahren sei man in eine Kooperation mit dem Arbeitsamt (jetzt Agentur für Arbeit) eingestiegen.
Christine Groß-Herick, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit unterstrich, dass das Jugendwerk ein „enorm wichtiger Partner“ sei: “ Menschen und Arbeit werden hier zusammengebracht. 60 Jugendliche werden pro Jahr auf die Arbeit hervorragend vorbereitet“. Insofern sei sie, als sie vom Brand erfahren habe, „sehr schockiert“vom Wegbrechen des Herzstücks“ der Ausbildung, der Tischlerei, gewesen.
Auch Kreisbeigeordneter Marcus Ehrgott unterstrich die wertvolle Arbeit, die das Jugendwerk St. Josef liefere: „Eine solide Berufsausbildung ist der beste Einstieg in den Arbeitsmarkt“, so Ehrgott.
Auch er bemerkte übrigens, dass die Halle, in der die kleine Feier stattfand, nicht wie ein Provisorium aussehe. Diese Auffassung teilten auch die anderen Gäste wie die Landtagsabgeordneten Schneider und Schwarz, Vertreter der Handwerkskammer oder des Jugendfürsorgevereins.
Den Architekten der Werkgemeinschaft Landau ist mit der Halle, die als Übergangslösung dient, ein gutes Werk gelungen. Peter Sebastian erläuterte an Plänen, wozu das Provisorium dient und wie die neue Halle aussehen wird.
Sebastian betonte, dass schnell gehandelt werden musste. Die Bauzeit betrug von November bis Februar. Das jetzige Provisorium werde als Lagerhalle genutzt. Die neue Halle wird aus einem lang gezogenen Funktionsbau bestehen.
Daran schließt sich L-förmig ein Seminar-und Schulungstrakt mit Multifunktionsraum, Naßzellen und Büroräumen an. Das Gebäude wird mit einem Satteldach ausgerüstet. Ende Mai ist Baubeginn. Die neue Halle soll im Frühjahr 2017 fertig gestellt sein. (desa)
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