Berlin – Nach massiver Kritik an der Tauglichkeit von Berliner Polizeischülern hat Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers Mängel im Auswahlverfahren eingeräumt und Verbesserungen angekündigt.
„Wir können und dürfen nur bedingt kontrollieren, welche politischen Meinungen Auszubildende privat äußern, wenn sie nicht als Polizist auftreten“, sagte Koppers der „Zeit“.
Für Recherchen auf Facebook fehle den Behörden außerdem die Rechtsgrundlage. „Das machen wir bisher noch nicht.“ Die „Zeit“ berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über einen Rekruten, der auf Facebook gegen homosexuelle Muslime gewettert und ein Werbevideo der Terrororganisation Hamas geteilt haben soll.
„Oft plappern die jungen Leute nur Parolen nach. Aber natürlich müssen wir schauen, ob da eine verfestigte Haltung vorliegt“, sagte Koppers. „Das können wir mit dem derzeitigen Verfahren nicht so gut.“ Deswegen überlege man, am Ende des Einstellungsverfahrens ein professionell geführtes Gespräch einzuführen, bei dem man diese Haltungen prüfe.
Die Polizeiakademie der Hauptstadt steht seit Wochen in der Kritik, nachdem die Sprachnachricht eines Ausbilders öffentlich wurde, in der dieser über angeblich unhaltbare Zustände berichtet hatte. Außerdem gibt es anonyme Vorwürfe, dass die Akademie von kriminellen arabischen Clans unterlaufen werde.
Dafür gibt es nach Aussage von Koppers bisher allerdings keine Belege. Zwar hätten sich zwei Mitglieder berüchtigter Clans in diesem Jahr für die Ausbildung beworben, beide seien jedoch schon an der Aufnahmeprüfung gescheitert, sagte die Polizeivizepräsidentin. (dts Nachrichtenagentur)
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