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NABU empfiehlt: Vogeltränken im Garten aufstellen – Tiere leiden unter Trockenheit

18. Juli 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Sonstiges

Kohlmeise erfrischt sich an einer Vogeltränke.
Foto: (NABU / Rita Priemer)

SÜW. Die NABU Regionalstelle Süd bittet Naturfreunde wegen des trockenen und heißen Wetters jetzt Vogeltränken aufzustellen. Vögel leiden unter dem Wassermangel. Es ist daher wichtig, den Tieren im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon eine Trinkgelegenheit anzubieten.

„Die Vögel leiden jetzt unter dem Wassermangel“, sagt Carmen Schauroth, Leiterin der NABU Regionalstelle Süd. „Die wenigen verbliebenen natürlichen Wasserstellen sind bereits ausgetrocknet. Pfützen gibt es gar nicht mehr, sogar in manchen Gräben steht nur wenig Wasser.“ Es sei daher sehr wichtig, den Tieren Vogeltränken anzubieten, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon.

Damit sich die gute Tat aber nicht ins Gegenteil verkehrt, ist folgendes zu berücksichtigen: Zunächst muss darauf geachtet werden, dass das Wasser sauber bleibt. Allzu schnell können sich sonst Salmonelle, Trichomonade & Co. vermehren. „Täglicher Wasserwechsel, Ausspülen und Sauberwischen gehören zum Pflichtprogramm des verantwortungsvollen Vogelfreundes“, so Schauroth.

In der Vergangenheit breiteten sich Trichomonaden, ein Parasit, sich unter den Vögeln aus und tötete vor allem Grünfinken. Hunderte Vögel starben an ‚Trichomonas gallinae‘, winzigen einzelligen Geißeltierchen, die auch an kleinen Wasserstellen im Trinkwasser der Vögel herumschwimmen.

Allerdings sollte keine Chemie zur Desinfektion der Vogeltränke verwendet werden, kochendes Wasser reicht vollkommen aus. Als Alternative können auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. „Wenn eine Tränke 24 Stunden, am besten in der Sonne, trocken steht, sind die Parasiten tot“, erklärt Carmen Schauroth.

„Vogelbäder gibt es im Gartenhandel. Eine flache Schüssel, ein Blumentopf-Untersetzer oder ein Suppenteller tun es aber auch“, rät der Vogel-Experte. Wichtig ist, dass die Tränke auf einem gut einsehbaren Platz nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen eingerichtet wird.

Sonst kann es passieren, dass ein ‚Stubentiger‘ der fröhlichen Badeschar ein jähes Ende bereitet.

„Übrigens baden Vögel auch gerne im Sand, das hilft ihnen gegen Parasiten. Wer nur einen gepflasterten Hof hat, kann dort auch ein Sandbad in einer flachen Schale einrichten“, gibt Schauroth noch einen Tipp.

 

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