Jockgrim – Als ob es nicht schon genug Jubiläen in Jockgrim gäbe, beim als Jubiläumskonzert gestalteten Frühjahrskonzert gab es auch eine persönliche Leistung zu würdigen. Kein geringerer als der Präsident des Kreismusikverbands Germersheim Bernhard Reiß übernahm im Laufe des Konzerts das Wort.
Er erzählte von einem neunjährigen Burschen mit langen Haaren, der im Frühjahr 1977 an der Hand seines Vaters in der Musikprobe erschien und sich an der kleinen Trommel niederließ. Hans Metz, damals selbst Vizedirigent beim Musikverein Jockgrim brachte seinen jüngsten Sprössling mit zur Musikstunde. Fortan gehörte er zum festen Bestandteil des Percussion-Registers. Er avancierte bald zum versierten Schlagzeuger.
Doch bald schon merkte man, dass mehr in ihm steckte. Die musikalische Ausbildung durchlief er mustergültig. Ende 1984 das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze war der Anfang. Schon anderthalb Jahre später, Frühjahr 1986 bestand er die C2-Prüfung – Ausbilder im Musikverein am Schlagzeug.
Natürlich ging er auch im metallverarbeitenden Betrieb seines Onkels in die Lehre und erlernte den „anständigen“ Beruf des Schlosserhandwerks. Doch Ende der 80er, Anfang der 90er kam für ihn die Entscheidung: Mitarbeit bis hin zum Geschäftsführer in der Firma des Onkels oder die Musik. Fabian entschied sich für den Beruf des Musikers und wurde hauptberuflich Dirigent.
Behutsam fing er ganz unten an: Von 1989 bis 1998 stand er der Jugendkapelle des Musikvereins Lyra Rheinzabern vor, ab 1992 übernahm er den Musikverein Rheingold Hagenbach als Dirigent. Von 1994 bis 2000 leitete der das Orchester des Musikvereins Durmersheim. Und obwohl er 1995 auch noch die musikalische Leitung des Verbandsjugendorchesters des Kreismusikverbands Germersheim übernahm, ließ er sich an der Bundesakademie des Bundes Deutscher Blasmusikverbände in Trossingen zum Dirigenten ausbilden. Die Dirigentenprüfung legte er am 10. Mai 1996 erfolgreich ab.
1998 übernahm er dann die Jugendkapelle seines Heimatvereins, des Musikvereins Jockgrim und wurde dort zwei Jahre später Nachfolger von Kunihiro Ochi beim Stammorchester des Vereins.
Fabian Metz zeichnet große Kontinuität aus, was man nicht zuletzt daran sieht, dass er seit 1992 Dirigent des Rheingold Hagenbach, seit 1995 des Verbandsjugendorchesters und seit 2000 des Musikvereins Jockgrim ist. Seine Musikauswahl bei den Jahreskonzerten der jeweiligen Orchester kommen zumeist gut beim Publikum an.
Auch um seine Weiterbildung ist Metz bemüht, regelmäßig besucht er Weiterbildungen in der Akademie in Trossingen. Dort lernt er von erfahrenen Dirigenten und zeitgenössischen Komponisten dazu, so lernte er u.a. auch Jacob de Haan, ein in Blasmusikkreisen bekannter Komponist, kennen und schätzen. Erste Versuche als Komponist und Arrangeur gelangen ihm inzwischen auch schon.
Auch als Juror ist Metz inzwischen unterwegs: Bei „Jugend musiziert“ ist er in der Fachjury für Blasorchester tätig, seit 2004 Wertungsrichter im Bund Deutscher Blasmusikverbände. Dies zeigt zum einen die Vielseitigkeit des Vollblutmusikers und fördert zum anderen die Erfahrung und gewährt im Einblicke in die Welt der originalen Blasmusik, was wiederum seiner Dirigententätigkeit förderlich ist.
Für diese Verdienste und die Tätigkeit als Dirigent überreichte Präsident Bernhard Reiß dem Musikdirektor, zu dem er vor ein paar Jahren von der Stadt Hagenbach ernannt wurde, die Silberne Verdienstnadel des BDB für 25 Jahre aktive Tätigkeit als Dirigent. (af)
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