Jockgrim – „Achtung, alle attraktive blonde Damen sollten sich sicherheitshalber mal an ihrem Stuhl festhalten, es könnte sein, dass Kingkong erscheint und sie mitnehmen will….“, so die charmante Jana Fenrich bei ihrer Ansage zum Titel „King Kong Soundtrack Highlights“.
Aber daran lag es nicht, dass am Ende einige Plätze im Bürgerhaus leer waren. Sie waren von Anfang an leider nicht besetzt. Die unglückliche Terminverlegung sowie das zeitgleich laufende DFB-Pokalendspiel hielt wohl viele ab, das Konzert zu besuchen. Aber die, die gekommen waren, bereuten es nicht. „Ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Konzert“ so und so ähnlich hörte man im Anschluss.
Mit der „Appalachian Overture“ des Amerikaners James Barnes, die die Gegend der Appalachen, einer Bergkette entlang der Ostküste Amerikas schildert, gelang der Einstieg in das vielseitige Programm.
Ein erster Leckerbissen wurde gleich als zweiter Programmpunkt serviert: über die „Ouvertüre zur Operette Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach braucht man nicht viel zu erzählen. Das Orchester bezauberte mit der Bearbeitung von Siegmund Goldhammer.
Besonders überzeugten die jungen Solistinnen: Katharina Klein an der Klarinette mit sicher und souverän vorgetragenen Soli in den Kadenzen, die mit dieser im Wechselspiel nicht zu überhörenden „neuen Töne“ an der Oboe von Gillian Hasa, und die gefühlvollen solistischen Übergänge mit Anna Bauer an der Querflöte. Begeistert klatschten die Zuhörer den Schlussteil, den weltbekannten Cancan, mit.
Volkstümlich beschwingt ging es weiter mit dem „Solistentraum“ von Franz Watz, einem Solo für zwei Tenorhörner, bei dem Norbert Bauer und Sebastian Hecker mit ihrem Können brillierten. Mit dem ebenso weltbekannten Walzer „Waltz no. 2“ von Dimitri Shostakovich, gelang ein weiteres Higlight des Abends, eindrucksvoll die feinfühlig vorgetragene Solopassage des Posaunisten Bernhard Reiß. Mit diesem Werk, das man aus einigen Filmen kennt (z.B. Stanley Kubricks Film Eyes Wide Shut), ging es in die Pause.
Academy Nights Rememebered, ein Medley mit rockigen Balladen von Diane Warren, eine der erfolgreichsten US-amerikanischen Komponistinnen, eröffnete den zweiten Teil. Die Bearbeitung von Patrick Roszell wurde konzentriert und sauber vorgetragen, wobei sich Peter Hoffmann mit seinem Saxophonsolo stürmischen Sonderapplaus verdiente.
Danach folgte das „King Kong Soundtrack Highlights“ von James Newton Howard. Jay Bocooks packte die Filmmusik in ein spannendes Medley, das sowohl die dramatische Musik der Verfolgungsjagd als auch Passagen zu einigen der zärtlichen Momente aus dem Film beinhaltet. Die Dschungel Drum-Sequenz vollendete die Atmosphäre, die die Musiker mit diesem Werk in das Bürgerhaus zauberten.
Mit einer Hommage an Frank Sinatra setzte das Orchester einen weiteren genussvollen Akzent. In „Sinatra!“ stellte Stephen Bulla einige der Welthits des Entertainers in einem Stück zusammen, die stilsicher präsentiert wurden. Zum Schluss ging es dann musikalisch nach Südamerika, genauer nach Argentinien: „La Cumparsita“ von Gerardo Matos Rodríguez, der vielleicht bekannteste und meistgespielte Tango, beendete das offizielle Programm. Eindrucksvoll, wie die Akteure den erneuten Stilwechsel bewältigten. So manch einem im Publikum dürfte das Tanzbein gejuckt haben.
Die Zuhörer hatten damit wohl nicht genug, forderten sie doch vehement nach einer Zugabe, die sie mit der beliebten Dudelsackmelodie „Highland Cathedral“ auch bekamen. Und zum Ende musste natürlich der Cancan nochmal aufgelegt werden.
Durch das Programm führten souverän, charmant und mit Esprit das Duo Jana Fenrich und Heinz Brecht. Die Vorstandschaft bedankte sich beim Dirigenten Fabian Metz für seine gute Arbeit, bei der Gemeinde bzw. Verbandsgemeinde für die Überlassung der Probenräume im Bürgerhaus und in der Lina-Sommer-Grundschule, besonders auch Hausmeister Franz König für seine Unterstützung. (af)
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