Berlin- Eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus ist nach Ansicht von Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery „kurzfristig nicht erreichbar“.
„Menschen, die skeptisch sind, müssen wir überzeugen. Die zehn Prozent, die sich ums Verrecken nicht impfen lassen wollen, werden ihre Immunität erreichen, indem sie eine Erkrankung durchmachen“, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das werde dann auch geschehen, „wenn wir alle Vorsichtsmaßnahmen fallen lassen“.
Der Anteil der Geimpften und Genesen müsste bei rund 85 Prozent liegen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Der Schlüssel zum Erfolg sei eine möglichst hohe Durchimpfung der Bevölkerung, so Montgomery.
Man müsse Anreize setzen, damit sich mehr Menschen impfen lassen. Viele Impfverweigerer der zweiten Runde seien auch solche, die Astrazeneca nicht haben wollen. „Die Vakzine kann man verschenken.“
Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe in einem Symposium vor dem Vatikan berichtet, dass zehn Staaten auf der Welt 80 Prozent der Impfstoffe verimpft hätten. Die Chance eine Impfung zu bekommen, sei in Afrika 62 Mal mal geringer als in den USA. Bisher sei nur ein Prozent der Afrikaner geimpft.
„Es ist in unserem Interesse, dass all die Länder um uns herum dieselbe Immunitätslage haben wie wir“, so Montgomery. „Es gibt Kontinente, da wären die Leute froh, wenn sie bekämen, was wir inzwischen aus einer gewissen Laxheit heraus als nicht gut genug betrachten“, fügte er hinzu. (dts Nachrichtenagentur)
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