Erfurt – Thüringens CDU-Chef Mike Mohring hat nach eigenen Angaben die FDP vor einer möglichen Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) mit Stimmen der AfD noch am Tag der Ministerpräsidentenwahl gewarnt.
Er habe bis zuletzt gegenüber der CDU, aber „auch gegenüber der FDP am Tag der Wahl, davor gewarnt, dass es passieren könnte, dass Höcke nur blufft und die AfD den FDP-Kandidaten mitwählt und dann ein Tsunami losbräche“, sagte Mohring der „Zeit“. Mohring deutete an, sich bei der Wahl Kemmerichs zum thüringischen Ministerpräsidenten dem Willen seiner Fraktion gebeugt zu haben.
Eigentlich sei es Überzeugung und Beschlusslage der CDU gewesen, in allen drei Wahlgängen weder für den Kandidaten der Linken noch für den Kandidaten der AfD zu stimmen, so Mohring. „Dass plötzlich die FDP einen Kandidaten aufstellte, hat unsere Beschlusslage unterlaufen“, so der Fraktionsvorsitzende. „Zu diesem Zeitpunkt war eine Enthaltung angesichts des bürgerlichen Kandidaten der Fraktion nicht mehr vermittelbar.“
Er habe letzlich „die Entscheidung meiner Fraktion mitgetragen und auch verteidigt. So sehe ich meine Aufgabe als Vorsitzender: mich vor meine Leute zu stellen“, sagte der CDU-Politiker. Der thüringische CDU-Politiker war in den vergangenen Tagen schwerer Kritik ausgesetzt, weil der FDP-Mann Thomas Kemmerich mit Stimmen von FDP und CDU, aber auch der AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt worden war. (dts Nachrichtenagentur)
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