Berlin – Ungeachtet er Berichte über schwere Mängel in der Kitaqualität blockieren auch die Ministerpräsidenten der von SPD, Grünen und Linken regierten Bundesländer die Einführung bundesweiter Mindeststandards für Kindertagesstätten.
Bisher hatten sich nur Hessen und Bayern öffentlich gegen solche Standards ausgesprochen. Doch schon im Dezember 2014 waren sich alle Ministerpräsidenten einig, „dass es keiner bundesweiten Standards bedarf“.
Das berichtet „Zeit Online“ unter Berufung auf einen Beschluss, den die Regierungschefs der Länder während eines Treffens mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin getroffen haben.
Fachleute aus der Wissenschaft halten solche bundesweit gültigen Qualitätsstandards für dringend erforderlich. Die Bertelsmann Stiftung kritisiert in einer aktuellen Studie, dass die Unterschiede zwischen den Bundesländern immer noch zu groß seien.
Viele Bundesländer seien von pädagogisch sinnvollen Personalschlüsseln – trotz leichter Verbesserungen – weit entfernt. Auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat deshalb für ein Bundesqualitätsgesetz für Kindertagesstätten geworben, allerdings bisher vergeblich.
Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll erst im November 2016 einen Zwischenbericht zur Kitaqualität vorlegen. Die Verabschiedung eines solchen Bundesqualitätsgesetzes noch in dieser Legislaturperiode ist damit unwahrscheinlich. (dts Nachrichtenagentur)
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