Berlin – In deutschen Forschungseinrichtungen werden Millionen Tiere gezüchtet, dann aber ohne weitere wissenschaftliche Verwendung getötet.
Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen.
Für das Jahr 2017 geht das Bundeslandwirtschaftsministerium demnach von etwa 3,9 Millionen getöteten Tieren aus. „In erster Linie handelte es sich hier um Mäuse (85 Prozent) und Zebrafische (14 Prozent)“, ergänzte das Ministerium.
Diese Zahl wurde in dieser Form zum ersten Mal erhoben und an die EU-Kommission gemeldet. Bislang hatte die Bundesregierung lediglich vermeldet, wie viele Tiere für Versuche genutzt oder zum Beispiel für den Zweck der Organentnahme getötet wurden.
2017 waren das etwa 2,8 Millionen Tiere. Renate Künast, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, kritisierte, dass die bisherige Statistik der Regierung „offensichtlich geschönt“ sei. „Für jedes Tier, das in der jährlichen Statistik auftaucht, werden ein bis zwei weitere Tiere getötet“, sagte Künast.
Sie forderte die Bundesregierung auf, einen Plan zum Ausstieg aus Tierversuchen zu erarbeiten. Grund für die Tötung kann sein, dass die Tiere im Zuge der Zucht nicht die Eigenschaften haben, die für den spezifischen Versuch benötigt werden.
Laut Bundesregierung wurden 2017 europaweit 12,6 Millionen Versuchstiere getötet, ohne weiter für die Forschung genutzt worden zu sein. (dts Nachrichtenagentur)
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