Berlin – Rund 2,6 Millionen Erwerbstätige in Deutschland zwischen 15 und 74 Jahren würden gerne länger arbeiten, 1,2 Millionen wollen ihre Arbeitszeit lieber reduzieren.
Das geht aus einer Auswertung der Linken-Bundestagsfraktion von Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2016 hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet.
Der Bundestag berät am Freitag erstmals über das Gesetz zur Brückenteilzeit, das einen grundsätzlichen Rechtsanspruch auf Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit für Beschäftigte in Betrieben mit mehr als 45 Mitarbeitern vorsieht.
Laut der Auswertung würden eine halbe Million Teilzeitbeschäftigte in Betrieben mit bis zu 10 Mitarbeitern ihre Arbeitszeit gerne aufstocken – und zwar um im Schnitt 14,4 Stunden. „Arbeit muss fair entlohnt, aber auch verteilt werden“, sagte Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, dem RND.
Ein Brückenteilzeitgesetz, dass 14,4 Millionen Beschäftigten ein Rückkehrrecht in Vollzeit verweigert, ist ein Placebo.
Gerade in Kleinbetrieben arbeiten sich die einen kaputt, während eine Million unterbeschäftigte Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeit lieber heute als morgen aufstocken würden. Eine Verkürzung und Umverteilung von Arbeitszeit würde den Beschäftigten, den Unternehmen und der Gesellschaft nützen. „Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen und ein Rückkehrrecht für alle“, sagte sie. (dts Nachrichtenagentur)
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