Ramstein. Der Diebstahl und Weiterverkauf von streng geheimen Dossiers auf dem US-Militärflughafen Ramstein ist nach Ansicht des Berliner Militärexperten Otfried Nassauer der größte Spionagefall der vergangenen Jahrzehnte.
Nassauer sagte, der Anfang August verhaftete zivile Angestellte der Nato, Manfred K., habe bei weitem wertvollere Daten an seine bislang unbekannten Käufer geliefert als seinerzeit der legendäre DDR-Spion Rainer Rupp mit dem Decknamen Topas. Rupp habe militärisch-politische Analysen aus Brüssel an den Warschauer Pakt verraten, so Nassauer. Der Informatiker K. soll hingegen die weitaus brisanteren Details über Nato-Krisenpläne und Luftlandeoperationen der USA gestohlen und verkauft haben. Offenbar wurden auf Tarnkonten von K. in London und Luxemburg 6,5 Millionen Euro entdeckt.
„Diese Leute können sich schon mal warm anziehen“
Laut Nassauer kommen als Aufkäufer der Ramstein-Akten neben Russland, Nordkorea und China auch arabische Geheimdienste in Betracht. Der Grund dafür sei, dass über den größten Militärflughafen außerhalb der USA auch militärische Güter für Israel abgewickelt werden. Parallel zu den Ermittlungen der Bundesanwaltschaft könnte nach Überzeugung von Nassauer mit der US National Security Agency auch der größte Geheimdienst der Welt in die Fahndung nach den Käufern der Ramstein-Dossiers eingebunden sein. „Diese Leute können sich schon mal warm anziehen“, so Nassauer. (red/dts Nachrichtenagentur)
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