Berlin/Minsk – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Montag mit Weißrusslands Machthaber Alexander Lukaschenko telefoniert.
Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Abend mit. Was dabei besprochen wurde scheint aber nicht über diplomatische Floskeln hinausgegangen zu sein – oder soll geheim bleiben. „Die Bundeskanzlerin und Herr Lukaschenko sprachen über die schwierige Situation an der Grenze zwischen Belarus und der Europäischen Union – insbesondere über die Notwendigkeit humanitärer Hilfe für die dort befindlichen Flüchtlinge und Migranten“, sagte Seibert über den Inhalt des Gesprächs.
Merkel und Lukaschenko hätten vereinbart, „den Austausch über diese Themen fortzusetzen“, wie es formelhaft hieß. An der Grenze zwischen Weißrussland und Polen warten Tausende Migranten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, die polnischen Sicherheitskräfte haben einen Stacheldrahtzaun errichtet und mehrere Menschen kamen bereits ums Leben.
Viele schaffen es aber auch bis nach Deutschland, wo die Bundespolizei an der Grenze zu Polen zuletzt täglich deutlich über 100 „unerlaubte Einreisen“ registrierte, bei denen davon auszugehen sei, dass die Personen über Weißrussland kamen.
In der Regel handelt es sich im Menschen aus dem Irak, aus Syrien oder dem Jemen. Deutschland und die EU werfen Lukaschenko vor, die Menschen gezielt nach Weißrussland einzufliegen und an die EU-Außengrenze zu bringen, um Ärger zu provozieren. (dts Nachrichtenagentur)
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