Donnerstag, 04. Juli 2024

Medizin im Ausland studieren: So geht’s einfach

6. Juni 2024 | Kategorie: Ausbildung & Beruf, Ratgeber
Medikamentenwagen in einem Krankenhausflur mit einer Krankenschwester

Foto: Pfalz-Express

Medizin zählt zu den komplexesten Wissenschaftsbereichen. In Deutschland richtet sich die Studienplatzvergabe nach dem Numerus Clausus. In anderen Staaten qualifizieren sich Studienbewerber über einen wissenschaftlichen Fachtest.

Lebt der Traum vom Medizinstudium und reicht die Note nicht für ein Studium an einer deutschen Universität aus, gibt es alternativ die Möglichkeit Medizin im Ausland zu studieren. Zu unterscheiden sind die Aufnahmebedingungen in Europa und interkontinental. Wer sich für das auswärtige Medizinstudium interessiert, sollte Voraussetzungen erfüllen, um seine Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen.

Gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern

Obwohl in einigen Staaten der Eingangstest über die Platzvergabe entscheidet, gelten die Kriterien der gewählten Hochschulen. Keinesfalls ist das Studium leichter als in Deutschland. Oftmals ist es einfacher, die Zulassung zu erhalten. In Ländern, in denen nicht nach Numerus Clausus entschieden wird, setzen Universitäten das bestandene Abitur an einer humanistischen oder naturwissenschaftliche Oberschule voraus, die garantiert, dass ihre Absolventen über Grundkenntnisse im Fachbereich verfügen. Ein guter Notenschnitt in Naturwissenschaften wird sekundär berücksichtigt, zeugt jedoch von dem Interesse Medizin zu studieren.

Sprachkenntnisse zwingende Voraussetzung

Englisch gilt trotz des Rückzugs Großbritanniens als Elementarsprache in der Europäischen Union. Viele Bildungseinrichtungen setzen das flüssige Sprechen voraus, insgesamt sollte der Nachweis der Kompetenzstufe B2 des europäischen Referenzrahmens erbracht werden. Universitäten lehren nicht alle Fächer in Englisch, sondern in der Nationalsprache. Existieren mehrere Nationalsprachen wie in Finnland, wo Schwedisch als Sprache gleichwertig behandelt wird, ist die Sprache entscheidend, zu der sich die Bildungseinrichtung bekennt.

Studenten, die Medizin studieren möchten, sollten vorher die Sprache lernen und eine Sprachprüfung ablegen, um ein Sprachzertifikat zu erhalten. Das Erlernen der nationalen Sprache ist für die Kommunikation zwischen Kommilitonen unentbehrlich. Von ausländischen Studenten wird die Integration in die Gesellschaft verlangt.

Interesse am künftigen Studienort

Pädagogen an den Schulen wissen, dass einige Abi-Absolventen sich auf ein Land konzentrieren, in dem die Aufnahmebedingungen weniger streng sind, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, einen Studienplatz zu erhalten. Aus pädagogischer Sicht erweist sich das als Fehler. Studierende, die zum ersten Mal alleine ins Ausland ziehen, sollten recherchieren, wie es sich im Zielland lebt. Obwohl junge Menschen in Deutschland in sehr vielen Gebieten multikulturell aufwachsen, ist das nicht mit dem Leben in einem fremden Land gleichzusetzen.

Häufig beginnt der Unmut mit Kleinigkeiten, wie den Gepflogenheiten des Alltags. In Südeuropa ist es üblich, gegen 21.00 Uhr zu Abend zu essen. Dabei achten die Studentenheime und Host-Familien, die Studierende aufnehmen, darauf, dass alle gemeinsam am Tisch sitzen. Wer in seinem bisherigen Leben zu anderen Uhrzeiten speist, sollte überlegen, ob es lohnt, sich dieser Änderung anzupassen oder ob es Gründe gibt, diesen Umstand abzulehnen.

In Nordeuropa ähneln die Alltagsabläufe in vielen Bereichen, denen der deutschen Haushalte. Neben Norwegen bleiben noch Schweden und Dänemark, während sich Uni-Anwärter in Finnland deutlich umstellen müssen.

Heranwachsende, die Neues erleben möchten und offen für andere Kulturen sind, erkundigen sich nach einem Land, das nicht primär auf der Hit-Liste vieler Studenten liegt. Rumänien und Bulgarien bringen aufgrund ihrer Schengen-Zugehörigkeit gute Voraussetzungen mit, um ein Studium der Medizin im Ausland zu absolvieren.

Deshalb kehren Studierende nach Deutschland zurück

Junge Menschen tauschen sich auf verschiedenen Kanälen im Internet aus und es kommt vor, dass Studierende im Ausland von dem Schritt abraten. Menschen im Bildungsalter, die schlechte Erfahrungen sammeln, neigen dazu, anderen Negatives mitzuteilen, ohne die Voraussetzungen ihres Gegenübers zu berücksichtigen. Typische Gründe, warum Studierende im Ausland ihr Medizinstudium abbrechen:

Sprache

Fehlende Sprachkenntnisse sind ein erheblicher Grund, das Studium zu beenden und die Rückkehr ins Heimatland anzutreten. Die Selbstsicherheit und das Selbstbewusstsein in der Fremdsprachenkommunikation kommt mit der Zeit. Wichtig ist der Austausch mit anderen Studenten und Personen im Alltag. Anschluss finden ausländische Studierende in Studentenverbindungen, Freizeitgruppen und in der neuen Nachbarschaft.

Studierenden und Arbeiten

Leider können sich nicht alle Haushalte leisten, ihre Kinder zur Universität zu schicken. Wie resistent der einzelne Student ist, zeigt sich, sobald die Doppelbelastung besteht. Anfangs wird genau das zu einer Herausforderung, die sich mit der Zeit legt. Sowohl der Körper als auch der Geist balanciert die Anforderungen aus. Entscheidend ist eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, um den Körper zu unterstützen.

Neben dem Studium gibt es das zu erledigen

Liegt die positive Entscheidung der Universität vor, warten vor dem Start in das Studentenleben als Medizinstudent weitere Aufgaben auf die jungen Menschen, die ins Ausland ziehen.

Aufenthaltsgenehmigung

In Staaten wie den USA benötigen Studierende eine Aufenthaltserlaubnis, um in einem der Bundesstaaten die Universität zu besuchen. Im Schengenraum brauchen Personen keine Aufenthaltsgenehmigung, sofern es sich um Bürger aus einem EU-Staat handelt oder die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in dieser durch einen Mitgliedsstaat erteilt wurde.

Registrierung

Nach der Einreise in einen Staat besteht die Pflicht, sich beim Migrationsamt oder bei der Polizei zu registrieren. Nach der Prüfung aller Unterlagen erhalten Studenten die Sozialversicherungsnummer für ihren Aufenthalt.

Gesundheitsversicherung

Für einen Studienaufenthalt verlangen ausländische Behörden den Nachweis einer Gesundheitsversicherung. Erlangt wird sie durch einen Studentenjob oder einer privaten Absicherung.

Vorbereitung auf das Medizinstudium im Ausland

Mit einer konzentrierten Planung erleichtern alle Beteiligten dem Studierenden den Übergang vom Elternhaus ins Ausland für das Medizinstudium.

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